Mit Füllung

7 Rezepte aus der DDR: So machen Sie den Goldbroiler noch leckerer

Gleich sieben Möglichkeiten, einen Goldbroiler zu veredeln, hatte ein populäres DDR-Kochbuch damals parat.

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Das Restaurant „Zum Goldbroiler“ in Wismar kurz nach der Wende.
Das Restaurant „Zum Goldbroiler“ in Wismar kurz nach der Wende.Uwe Kraft/imago

Kaum ein anderes Gericht verbindet man so sehr wie den Goldbroiler mit dem Osten: Er ist ein saftiger und knuspriger DDR-Klassiker. HO-Gaststätten mit dem Namen „Zum Goldbroiler“ gab es in allen Bezirks- und Kreisstädten. Sehr beliebt, immer voll. Aber der Goldbroiler ist und war nicht nur einfach ein knuspriges Brathuhn. Immer neue Möglichkeiten, das Huhn noch leckerer zu machen, wurden damals in DDR-Kochbüchern empfohlen. Wir stellen Ihnen sieben davon vor.

Übrigens: Laut DDR-Duden wog ein Huhn, das zum Goldbroiler wurde, nach acht bis zehn Wochen 1,2 bis 1,4 Kilogramm. Das Wort Broiler kommt aus dem Englischen. Der Broiler wird dort als „a (young) chicken suitable for broiling“ („ein zum Grillen/Braten geeignetes (meist junges) Hähnchen oder Hühnchen“ bezeichnet. In der DDR wurde aus dem Broiler dann ein Goldbroiler – denn knusprig, mit schön goldig gebrannter Haut muss(te), so ein Brathühnchen sein.

Für den Ursprung des Namens Goldbroiler in der DDR gibt es verschiedene Erklärungen. Denn eigentlich waren ja Anglizismen im Osten verpönt. Nach einer Geschichte wurde das Wort Broiler in der DDR zum Gattungsnamen für Brathähnchen, als ab 1961 Hühnchen aus einer bulgarischen Geflügelzüchterei gekauft wurden. Und die Bulgaren hatten in Anlehnung an den angloamerikanischen „broiler“ diesen Masthähnchen den Markennamen brojleri gegeben.

Sicher ist: Goldbroiler schmecken bis heute – und werden von vielen Imbissen auch noch unter dem DDR-Namen verkauft.

Mein Goldbroiler-Lieblingsrezept stammt aus dem DDR-Kochbuchklassiker „Kochen: 1680 Rezepte für Sie“. Dort stand ein gefüllter Broiler auf dem Rezept-Plan.

Gefüllter Goldbroiler: Die Zutaten

+ 1 Brathühnchen

+ 5 Brötchen

+ 2 Eier

+ 1 Tasse Milch

+ 3 EL gehackte Petersilie

+ 1 EL gehackter Dill

+ 1 EL Öl

+ 3 1/2 EL Butter

+ Salz, Pfeffer

Die Haut schön goldbraun und knusprig: So muss ein Goldbroiler aussehen.
Die Haut schön goldbraun und knusprig: So muss ein Goldbroiler aussehen.Zoonar/imago

Gefüllter Goldbroiler: Die Zubereitung

Zuerst das ausgenommene Brathühnchen mit Salz einreiben und eine halbe Stunde ziehen lassen. In der Zwischenzeit bereiten Sie die Füllung vor. Die Brötchen in der Milch einweichen und dann wieder ausdrücken. Dann die Brötchen zusammen mit den beiden Eigelb, 1 1/2 EL Butter, den Kräutern, Salz und Pfeffer zu einer glatten Masse verarbeiten. Zum Schluss wird das steif geschlagene Eiweiß untergehoben.

Jetzt gibt man die Füllung in das Huhn und näht die Öffnung zu, damit die Füllung beim Braten nicht wieder herausquillt. Dann kommt das Brathähnchen bei 180 Grad in den Backofen – und wird eine bis anderthalb Stunden lang unter dem häufigen Begießen von einer Mischung aus Öl und der restlichen Butter schön braun und saftig gebraten.

Den fertigen Goldbroiler mit der Füllung portionieren und heiß auf den Teller bringen. Guten Appetit!

Bei der Füllung können Sie natürlich variieren. Gleich sechs weitere Möglichkeiten, einen Goldbroiler zu veredeln, hatte das DDR-Kochbuch damals parat.

Möglichkeit 1: Vermengen Sie die fein zerkleinerten Innereien des Huhns mit 100 g schaumig geschlagener Margarine (oder Butter),  einem Ein sowie 100 g eingeweichten und fest ausgedrücktem Weißbrot. Die Masse wird anschließend mit Salz, einem hauch Muskat und gehackter Petersilie abgeschmeckt.

Möglichkeit 2: Diesmal kommt Fleisch dazu. 200 g gemischtes Hackfleisch werden zusammen mit 1 fein geschnittenen Zwiebel, 50 g eingeweichtem und fest ausgedrückten Weißbrot, 2 TL Tomaten- oder Paprikamark und 1 Ei vermengt. Dazu kommen Salz, Paprika und ein wenig abgeriebene Bio-Zitronenschale.

Möglichkeit 3: Die fein zerkleinerten Geflügelinnereien werden mit 125 g Kalbsleberwurst, 125 g Geflügelleberpastete, 1 Ei verrührt. Salz, etwas Muskat und 1 EL gehackte Petersilie unterarbeiten. Zum Schluss so viel Semmelbrösel einarbeiten, dass eine weiche Masse entsteht.

Möglichkeit 4: Es geht auch etwas süßer. 100 g eingeweichtes und ausgedrücktes Weißbrot, 1 geraspelter Apfel, die fein zerkleinerte Geflügelleber, 2 EL Sultaninen und 2 EL gehackte Mandeln vermengen und mit Salz, etwas Zucker, Paprika und einem Schuss Apfelwein abschmecken, mit einem Ei binden.

Möglichkeit 5: Das ist die exotische Variante. 1 zerdrückte Banane wird mit den fein zerkleinerten Geflügelinnereien, 1 geriebenen kleinen Zwiebel, ein wenig abgeriebener Bio-Zitronenschale, 2 Eiern, Curry, Ingwer, 3 EL saurer Sahne und so viel Semmelbröseln verrührt, dass eine geschmeidige Masse entsteht.

Möglichkeit 6: Hier kommt ein wenig der Geschmack des Waldes dazu. 60 Gramm schaumig geschlagene Butter wird mit 4 zerdrückten Wacholderbeeren, 150 g kleingeschnittenen gedünsteten Pilzen und 1 geriebenen Zwiebel verrührt. Die Masse wird dann noch mit Salz und gehackter Petersilie abgeschmeckt.