Magische Kobolde

Was sind Weihnachtswichtel und Wichteltür? Ideen für den Advents-Trend

Eine winzige Tür, kleine Briefe und viel Schabernack: Anfang der Adventszeit tauchen in Wohnungen mit kleinen Kindern umtriebige Weihnachtswichtel auf. Das hat es damit auf sich und so geht's:

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Anfang der Adventszeit zieht der Wichtel ein, zu erkennen an der Wichteltür. Zu sehen bekommt man den winzigen Kobold nicht. Er ist nachtaktiv.
Anfang der Adventszeit zieht der Wichtel ein, zu erkennen an der Wichteltür. Zu sehen bekommt man den winzigen Kobold nicht. Er ist nachtaktiv.Hendrik Schmidt/dpa

Die Adventszeit ist eine magische Zeit, es wird mit Sternenglanz und Engelsfiguren dekoriert. Bei vielen Familien zieht Anfang Dezember auch ein Wichtel ein, eine putzige Tradition aus Skandinavien, die zauberhafte Weihnachtsstimmung bringt und nicht nur Kinder erfreut. Was es mit dem Weihnachtswichtel und der Wichteltür auf sich hat? Und Ideen, für Streiche und Botschaften des Wichtels.

Dass der Wichtel eingezogen ist, erkennt man an der winzigen Tür über der Fußleiste. Die lässt sich zwar nicht öffnen oder hinter ihr ist nur Wand, aber hier lebt der Weihnachtswichtel. Menschen bekommen ihn nie zu Gesicht, denn der winzige Wichtel kommt nur nachts heraus, wenn alle Menschen schlafen. Auf magische Weise schlüpft er durch die Tür und bringt Glück ins Haus – und eine Menge Schabernack.

Die Wichteltüren sind einer der großen Trends der Weihnachtszeit für Familien mit Kindern. Sie können Ersatz für den Adventskalender sein - sind aber zumeist Zusatz. Der unsichtbare Weihnachtswichtel schreibt den Menschenkindern kleine Briefe, spielt Streiche und baut mit jedem Dezembertag eine größere Wohnung für sich vor der Tür auf – bis sein Chef, der Weihnachtsmann, mit Geschenken kommt. Wie auch der alte weiße Mann ist natürlich der Wichtel eigentlich: Mama und Papa.

Hinter dem Wichtel stecken liebevolle Ideen von Mama und Papa – und viel Arbeit

Traditionell zum 1. Advent oder 1. Dezember zieht der Weihnachtswichtel ein. Heißt: Die Eltern sollten am Vorabend unbemerkt von den Kindern die Wichteltür anbringen, dazu gleich oder nach und nach die niedlichen Accessoires. Einsteigersets mit einer kleinen Tür, unter anderem auch noch Briefkasten und Türmatte sowie die Ergänzungen wie etwa Blumenkästen gibt es bereits in vielen Läden. Gut gemachte, hochwertige Wichtel-Accessoires bieten bislang vor allem Kreativportale im Internet, auf denen Kleinunternehmer ihre Handarbeiten verkaufen. Sie stellen teils auch Bücher zusammen mit Briefen zum Ausschneiden für die Kinder und Anleitungen.

Dazu ist eine eigene Influencer-Welt in den sozialen Netzwerken entstanden: Unter Hashtags wie #wichteltür und #wichtelstreich finden sich unzählige Bastelanleitungen und Hacks, wie man zum Beispiel aus Kronkorken winzige Tische, aus Zahnstochern Wichtel-Stifte und aus Joghurtbechern eine Badewanne für den Hausgeist bastelt.

Der Weihnachtswichtel kommuniziert per Brief, natürlich auch der in Miniatur-Ausgabe.
Der Weihnachtswichtel kommuniziert per Brief, natürlich auch der in Miniatur-Ausgabe.Hendrik Schmidt/dpa

Ein guter Geist mit Draht zum Weihnachtsmann, der liebevolle Streiche spielt – dass so ein unsichtbarer Wichtel bei Kindern gut ankommt, liegt auf der Hand. Aber auch viele Erwachsene begeistert dieser Trend, obwohl er ausgerechnet in der Weihnachtszeit viel Zeit und Energie frisst. Dazu gut Geld kostet, wenn man all die kleinen Einrichtungsgegenstände kauft.

Wie der Adventskalender verkürzt der Wichtel nicht nur das Warten auf den Weihnachtsmann, er kann auch ein Erziehungsmittel sein. Er (also die Eltern) kann den Kindern kleine Aufgaben geben oder teilt auch mal per Brief mit, wenn er mit einem Verhalten des Kindes, das er tagsüber mitgehört hat, nicht ganz so zufrieden war. Und an der Reaktion – so viel sei verraten aus einem Haushalt mit Wichtel – können Eltern richtig Spaß haben. Vor allem aber an den strahlenden Augen am Morgen nach jedem Aufwachen im Dezember, wenn die Kleinen feststellen, dass der Wichtel mal wieder etwas angestellt hat.

Ideen, was der Wichtel 😉 nachts so alles anstellen könnte

Mögliche Aktivitäten des Weihnachtswichtels:
  • Der Wichtel hat in die Manteltaschen der Kinder Nüsse und trockene Nudeln gesteckt.
  • In der Nacht war der Wichtel Schlittenfahren. Vor seiner Tür liegt Schnee (Mehlstaub), in dem man noch die Schlittenspuren sieht.
  • Der Wichtel hat ein Familienfoto „verschönert“, zum Beispiel dem Kind einen Schnurbart gemalt oder der Mama einen Hut auf den Kopf.
  • Huch! Am Morgen sind alle Schnürsenkel der Schuhe der Kinder verknotet.
  • Der Wichtel stellt den Kindern über Nacht „Zaubersamen“ hin, die eingepflanzt werden sollen. Am nächsten Morgen sind aus dem Blumentopf Lutscher gewachsen.
  • In der Nacht zum Adventssonntag hat der Wichtel die Kerzen des Adventskranzes mit Karotten ausgetauscht.
  • Der Wichtel wünscht sich in einem Brief, dass die ganze Familie abends zusammen einen Weihnachtsfilm schaut.
  • Der Wichtel hat über Nacht Backzutaten in der Küche zusammengestellt. Na dann, Kinder! Ran ans Plätzchen backen!
  • Am Morgen haben alle Mandarinen in der Obstschale lustige Gesichter aufgemalt. Da war der Wichtel in der Nacht wohl mächtig kreativ.
  • Zähneputzen? Findet auch der Wichtel nervig. Darum hat er alle Zahnbürsten in Marmelade getunkt.
  • Beim Frühstück ist die Milch auf einmal bunt – das kann ja wohl nur der Wichtel gewesen sein. (Mit Lebensmittelfarbe einfärben.)
  • In der Nacht hat der Wichtel Nutella genascht. Das Glas steht noch offen da, ist ziemlich verschmiert und am Glas lehnt noch die Wichtel-Leiter.

Sie wissen am besten, was Ihren Kindern Spaß macht, Freude bringt und ihnen guttut. Lassen Sie den Wichtel ihr kleines Helferlein sein. Nach den Weihnachtsfeiertagen zieht der Wichtel wieder aus. Sie können einen kleinen Koffer vor die Tür stellen, als Abschiedssymbol für die Kinder – bevor Sie über Nacht heimlich das Wichtelheim wieder abbauen. ■