
Bei einem Stromausfall merkt man schnell, was alles fehlt, wenn man für Notfälle nicht vorgesorgt hat. In seinem neuen Ratgeber „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Tipps für den Ernstfall. Neu dazugekommen sind Tipps, wie falsche Informationen, die nur der Panikmache dienen, erkannt werden können. Und wie man sich bei Explosionen verhält.
„Wir erleben eine Weltlage, die viele beunruhigt. Mit unserem neuen Ratgeber möchten wir Unterstützung und Orientierung bieten, wo Menschen besorgt sind oder Informationsbedarf haben“, erklärte BBK-Präsident Ralph Tiesler. Die im Ratgeber enthaltenen Tipps „führen dazu, dass man Krisen nicht ohnmächtig gegenübersteht, sondern handeln kann“, betonte Tiesler weiter. Wie bisher gibt es die Broschüre auf der Internet-Seite des BBK, zum Download und zum Bestellen. Die Informationen sind auch in der Handy-Warnapp Nina eingepflegt.

Für Notfälle: Was man im Vorrat haben und was man bedenken sollte
Das Bundesamt rät, einen Vorrat mit Lebensmitteln und Wasser anzulegen. Haushalte sollten sich idealerweise zehn Tage lang selbst versorgen können, ohne einzukaufen. Zumindest aber für drei Tage sollten die Vorräte reichen. Haltbare Nahrungsmittel wählen, die nicht gekühlt und nicht gekocht werden müssen - oder sich auch mit dem Campingkocher erhitzen ließen. Pro Person und Tag sollte man zwei Liter Wasser zu Hause haben, davon sind 0,5 Liter zum Kochen gedacht. Auch wichtige Medikamente und Material zur Wundversorgung sollte man zu Hause haben.
Sich über amtliche Warnwege informieren. Die Warn-App Nina bringt Hinweise direkt auf das Handy, auch über das Radio wird die Bevölkerung im Notfall gewarnt. Wenn öffentliche Sirenen eine Minute lang mit einem auf- und abschwellenden Ton warnen, bedeutet das Gefahr. Ein gleichmäßiger Dauerton von einer Minute heißt Entwarnung.
Bei großflächigen Stromausfällen, ob wegen eines Cyberangriffs, Sturms oder wegen Sabotage, können auch der Mobilfunk oder das Internet zusammenbrechen. In solchen Fällen kann es helfen, wichtige Nummern auf Papier zu haben und auch Straßenkarten. Auch eine Orientierung dazu, wo das Rathaus, die nächste Polizeiwache oder ein Krankenhaus sind, ist sinnvoll. Mit einer Powerbank lassen sich elektrische Geräte wie Handy oder Laptop aufladen. Über Autoradios oder batteriebetriebene oder Kurbelradios kann man sich informieren.
Neue Informationen zum Fall einer Explosion und zu Desinformation
Bei Explosionen sollte man innenliegende Räume aufsuchen mit möglichst wenig Außenwänden, Türen und ohne Fenster. Fensterlose Kellerräume sind geeignet, das Dachgeschoss bietet hingegen wenig Schutz. Grundsätzlich sollten zwei Wände zwischen einem selbst und dem Außenbereich liegen.