Stromausfall am Sonntag

Nach Blackout: Berliner Straßenlaternen leuchten in gruseligem Grün

Eine technische Panne soll zu einem halbstündigen Blackout in Berlin geführt haben. Was dann folgte, löste allerdings Kopfschütteln aus.

Author - Berliner KURIER
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Betroffen von dem Stromausfall waren auch solche alten DDR-Straßenlaternen in Friedrichshain.
Betroffen von dem Stromausfall waren auch solche alten DDR-Straßenlaternen in Friedrichshain.Berlinfoto/imago

Es ist ja nicht der erste Stromausfall in Berlin gewesen, der für Überraschung sorgte. Aber dieses Mal waren nicht die Haushalte betroffen. Es gab auch keine Attacke aufs Stromnetz. Die Straßenlaternen blieben dunkel.

Ein kurzer, aber auffälliger Blackout hat am Sonntagabend viele Berlinerinnen und Berliner überrascht: Gegen 18.30 Uhr gingen in mehreren Bezirken plötzlich die Straßenlaternen aus – mitten in der Dämmerung. Ganze 20 Minuten lang lag ein Teil der Hauptstadt im Dunkeln, betroffen waren unter anderem die Bezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow.

Hinter dem spontanen Licht-Aus steckte kein groß inszenierter Kunstakt, sondern ein simpler technischer Patzer. Wie Stromnetz Berlin erklärte, sorgte ein Fehler in der Datenbank der zentralen Beleuchtungssteuerung für die ungeplante Dunkelheit. Nach einer schnellen Umschaltung lief alles wieder normal – der Straßenverkehr blieb unbeeinträchtigt, Ampeln und Stromversorgung funktionierten durchgehend.

Betroffen von dem Lampenausfall waren mehrere Berliner Bezirke.
Betroffen von dem Lampenausfall waren mehrere Berliner Bezirke.Sabine Gudath/imago

Als gegen 19 Uhr die Laternen wieder aufleuchteten, zeigte sich dann aber laut RBB24 doch noch ein kurioses Schauspiel: Einige Lampen glühten in gruseligem Grün – besonders auffällig rund um die Jannowitzbrücke. Wer da an das „Festival of Lights“ dachte, lag daneben. Das Farbspiel war kein Kunstprojekt, sondern reine Physik.

208.000 elektrische Straßenlaternen und 17.500 historische Gaslaternen

Bei bestimmten Hochdrucklampen mit Halogenmetalldampf dauert es nach dem Einschalten rund zwei Minuten, bis sie ihre Betriebstemperatur erreichen. In dieser Aufwärmphase verändert sich das Farbspektrum – das Licht wirkt dann bläulich oder grünlich, bevor es in sein gewohnt warmweißes Strahlen übergeht.

Normalerweise passiert das unbemerkt in der noch hellen Abenddämmerung. Doch durch den verspäteten Start am Sonntag wurde das seltene Farbphänomen für alle sichtbar.

Stromnetz Berlin betreibt im Auftrag des Landes rund 208.000 elektrische Straßenlaternen, zusätzlich leuchten in der Hauptstadt noch etwa 17.500 historische Gaslaternen – die blieben vom Zwischenfall übrigens völlig unbeeindruckt.

Erst im September hatte es nach einem Anschlag für mehrere Tage einen Stromausfall in Treptow-Köpenick gegeben. Die Täter sind immer noch unbekannt.