Gerade findet man sie überall: Feigen. Kein Wunder: Die frischen Früchte haben jetzt Hochsaison. Das als Trockenfrucht beliebte Obst ist auch frisch ein wahrer Hochgenuss. Doch was muss man beim Kauf und der Lagerung beachten und wie isst man die edlen Früchte eigentlich richtig? Wir haben Experten gefragt.
So erkennen Sie gute und reife Feigen
„Reife Feigen haben ein süßes, fruchtiges Aroma“, sagt Kochbuch-Autorin Miriam Mack. „Die Feigen sollten leicht nachgeben, wenn man sie sanft drückt. Sind sie zu hart, sind sie noch nicht reif. Zu weiche oder matschige Feigen hingegen können überreif sein.“ Im reifen Zustand sind Feigen druckempfindlich, was bei dem Transport und der Verarbeitung unbedingt beachtet werden muss.
Dunklere oder hellere Feigen?
Im Supermarkt oder im Obst- und Gemüsehandel finden sich zumeist die dunklen, violettfarbenen Feigen, doch es gibt auch helle Sorten. Doch wie unterscheiden die sich? „Es gibt geschmackliche Unterschiede bei Feigen, die Farbe allein ist jedoch nicht ausschlaggebend. Die blauen Früchte gelten häufig als süßer – aber das ist nicht immer so“, sagt Köchin und Expertin Anne-Katrin Weber. Viel wichtiger als die Farbe der Früchte ist für Weber der Reifegrad.
Sind Feigen vegan?
Die sogenannte echte Feige wird nur mithilfe der Feigenwespe befruchtet. Bei diesem Prozess verlieren die Insekten allerdings ihre Flügel und verenden in den Blüten. Achten Sie beim Kauf deshalb auf selbst befruchtende Feigen.

Sind Feigen gesund?
Die süßen Früchte enthalten neben verdauungsfördernden Ballaststoffen auch verschiedene Vitamine (A, B1, B2, B6, B7)sowie wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Kalium. Auch in Sachen Kalorien brauchen sich Feigen nicht zu verstecken. 100 Gramm liefern durchschnittlich 63 kcal. Damit fallen sie kaum mehr ins Gewicht als Äpfel, welche circa 55 Kilokalorien haben. Allerdings gilt dies nur für die frischen Früchte, denn getrocknete Feigen sind nichts für die schlanke Linie. Durch das Trocknen erhöht sich der Kaloriengehalt auf 284 Kilokalorien pro 100 Gramm.
Feigen sind außerdem gut für die Verdauung: Denn sie haben wenig Säure. Mit ihren vielen kleinen Kernen liefern sie dem Darm viele gesunde Ballaststoffe. Daher lässt sich das Obst auch gut gegen Verstopfung einsetzen. Dafür können Sie abends einfach einige getrocknete Früchte mit Wasser bedenken, über Nacht stehen lassen und morgens nüchtern mitsamt des Einweichwassers verzehren.
Feigen mit oder ohne Schale essen?
Waschen Sie zunächst die Feige vorsichtig und tupfen sie trocken. Nun entfernen Sie den Stielansatz und das untere Ende. Anschließend können Sie die Feige mit Schale verzehren. Das Schälen ist auch eher schwierig. Wenn Sie allerdings nur das Fruchtfleisch essen möchten, vierteln Sie die Frucht mit einem scharfen Küchenmesser. So können Sie das aromatische Innere mit einem Löffel sofort genießen.
Für einen Salat schneiden Sie die Feigen in etwa 0,5-1 Zentimeter dicke Scheiben. Benetzen Sie sie zum Beispiel mit einem Blauschimmelkäse-Dressing und fügen ein paar Walnusskerne hinzu. Ein ebenso beliebtes Rezept kombiniert nur drei Zutaten: Schneiden Sie die Feigen auf und geben Sie einen Klecks Ziegenkäse hinein. Anschließend können Sie das Ganze mit Frühstücksspeck umwickeln und in den Backofen oder auf den Grill legen – Fertig. Natürlich schmeckt das Gericht auch als vegetarische Variante ohne Speck.
So lagern Sie Feigen am besten
Hat man richtig gute Feigen gefunden und verarbeitet sie nicht sofort, sollte man sie am besten im Kühlschrank in einer Papiertüte aufbewahren, um die Haltbarkeit zu verlängern. Sind die gekauften Feigen noch nicht ganz reif, weiß Miriam Mack ebenfalls Rat: „Um Feigen nachreifen zu lassen, empfehle ich, sie bei Zimmertemperatur an einem trockenen und kühlen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung zu lagern.“
Kann man Feigen einfrieren?
Wenn Sie den Sommer verlängern möchten, können Sie die Feigen sogar einfrieren: „Wenn man die Feigen länger aufbewahren will, sollte man sie waschen, den Stiel abschneiden“, rät Miriam Mack. Dann kommen sie auf einem flachen Teller in den Gefrierschrank. „Sobald sie gefroren sind, füllt man die Feigen in einen luftdichten Behälter oder einen Gefrierbeutel um“, so die Kochbuch-Autorin. ■