Klar, gute Gesundheit ist wichtig für ein erfülltes Sexleben. Aber nicht nur Grippeerkrankungen, gebrochene Knochen oder Behinderungen haben Auswirkungen darauf, was wir mit unserem Partner im Bett machen (können). Für Diabetiker belasten häufig in Mitleidenschaft gezogene Nerven und Blutgefäße, Nebenwirkungen von Medikamenten und psychische Probleme die eigene Sexualität.
Männer und Diabetes: Beim Sex häufig Erektionsprobleme
Laut AOK Gesundheitsmagazin leiden mehr als die Hälfte (zwischen 35 und 90 Prozent, je nach Studie) aller von Diabetes Typ 2 betroffenen Männer an sexuellen Problemen infolge ihrer Erkrankung. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Erektionsstörungen: Der Penis kann nicht ausreichend mit Blut versorgt werden und wird kaum oder gar nicht steif. Aber auch ein vorzeitiger oder ausbleibender Samenerguss, Vorhautverengungen oder eine Eichelentzündung können direkt mit einer Diabetes-Erkrankung zusammenhängen.
Auch wenn es den Betroffenen unangenehm ist: Solche Probleme sollten Sie wenn möglich bei Ihrem behandelnden Arzt ansprechen. Der AOK zufolge „trägt ein gutes Diabetes-Management mit regelmäßigen Blutzuckerkontrollen und der richtigen Medikamenteneinstellung dazu bei, die Sexualbeschwerden zu lindern oder sogar ganz zu beheben.“ Hilft das nicht, bleibt selbstverständlich immer noch die Möglichkeit, auf Medikamente mit potenzsteigender Wirkung zurückzugreifen. Auch die kann der Arzt verschreiben.
Bei Männern zeigt außerdem laut „Lilly Diabetes“ allein schon eine Änderung des Lebensstils Erfolg. Wer auf Nikotin und Alkohol verzichtet, sich gut ernährt und regelmäßig bewegt, kann auch im Bett Erfolge verzeichnen.

Diabetes lässt auch Frauen beim Sex leiden
Doch nicht nur Männer leiden an den Auswirkungen ihrer Diabetes-Krankheit. „Lilly Diabetes“ zitiert eine amerikanische Studie, derzufolge jede vierte Diabetikerin mit ihrem Sexleben unzufrieden ist. Bei insulinpflichtigen Frauen erhöht sich die Anzahl sogar auf ein Drittel. Die verbreitetsten Probleme sind dabei eine trockene Scheide und Schwierigkeiten beim Orgasmus, aber sie sind außerdem anfälliger für Pilzinfektionen im Intimbereich als Nicht-Diabetikerinnen. Ob Typ 1 oder Typ 2 macht dabei übrigens keinen Unterschied.
Wie auch bei den Männern gilt für Diabetikerinnen: Sprechen Sie diese Probleme am besten bei Ihrem Arzt an! Hier sind in der Regel Schädigungen an Nerven und Blutgefäßen und die Auswirkungen eines hohen Blutzuckerspiegels die Schuldigen. Bei einer trockenen Scheide empfiehlt es sich mindestens übergangsweise unbedingt, Gleitgel beim Sex zu benutzen.
Mit Diabetes beim Sex aufpassen
Auch wenn es die schönste Nebensache der Welt ist– Sex ist Sport, und in manchen Fällen sogar Ausdauersport. Deswegen gelten hier im Allgemeinen die gleichen Regeln wie auch bei jedem anderen Sport. Halten Sie vorher, nachher und mittendrin Ihre Blutzuckerwerte im Blick und hören Sie auf Ihren Körper: Mit der Zeit wird es leichter, Symptome von Erregung von einer Hypoglykämie zu unterscheiden. Im Notfall ist es auch unbedingt empfehlenswert, etwa Süßigkeiten oder Saft griffbreit stehen zu haben. ■