Zu den Freuden auf dem Weihnachtsmarkt gehört würzig-süßer Glühwein. Zumindest ein Tässchen gönnt man sich, auch wenn Glühwein mittlerweile an den meisten Ständen ziemlich teuer ist. Bei den Preisen sollte das heiße Wein-Getränk von guter Qualität sein und kein aufgewärmter Fertig-Mix. Doch wie erkennt man guten Glühwein? Eine Expertin klärt auf und hat einen Tipp, wie man einen guten Glühwein-Stand erkennt.
Was gehört in einen guten Glühwein?
„Ein guter Glühwein soll wirklich nach Wein schmecken“, sagt Yvonne Heistermann, Präsidentin der Sommelier-Union Deutschland im Interview mit der dpa. Sie weiß, dass man auf Weihnachtsmärkten richtig guten Glühwein findet, aber eben auch minderwertigen. Wie muss guter Glühwein schmecken? „Man soll das Weinaroma durchschmecken, ergänzt durch Aromen von Weihnachtsgewürzen und mit einem Hauch Süße“, erklärt die Expertin.
Zum Wein komme ein guter Orangensaft hinzu, am besten frisch gepresst. Dazu die Gewürze wie Zimt, Sternanis, Zitronenschale, Gewürznelke oder Vanille. Das variiere je nach Geschmack. Der Alkoholgehalt im Glühwein muss laut Gesetz mindestens sieben und weniger als 14,5 Prozent betragen, informiert die Expertin. Gute Glühweine hätten in der Regel zwischen zehn und zwölf Volumenprozent Alkohol.
Kann ich erkennen, welcher Stand guten Glühwein anbietet?
Dafür hat Wein-Expertin Yvonne Heistermann einen simplen Trick: Sie schaut, an welchem Glühwein-Stand am meisten los ist. Wenn an einem Stand eine lange Schlange ist, sei das durchaus ein gutes Indiz für die gute Qualität des angebotenen Glühweins. „So etwas kriegen die Leute schnell raus.“
Sicher sein kann man natürlich erst, wenn man selber probiert hat. „Ist ein Glühwein sehr süß, sollte das misstrauisch machen“, rät Heisermann. „Mit Süße kann man ja viel kaschieren. Gleiches gilt, wenn der Glühwein überwürzt ist, wenn er zum Beispiel extrem nach Nelke schmeckt. Ein guter Glühwein braucht nicht viele Gewürze. Deshalb gilt für mich die „Faustformel: Je ,weiniger‘ ein Glühwein ist, desto besser.“

Was spricht für weißen Glühwein?
Glühwein-Klassiker und der generell im Winter gefragtere Wein ist Rotwein. Es würden aber zunehmend mehr Menschen auch im Winter gerne den leichteren Weißwein trinken, weiß die Präsidentin der Sommelier-Union Deutschland. Und beim Glühwein, was ist da der Unterschied? „Bei einem Glühwein mit Weißwein wird häufig statt des Orangensaftes ein Apfelsaft genommen“, erklärt Heistermann im Interview mit der dpa. „Im Geschmack ist der weiße Glühwein etwas milder. Außerdem enthält er häufig auch weniger Volumenprozent Alkohol als der rote Glühwein.“ ■