Sie sind ein Albtraum für Auto-Besitzer. Marder, die sich in den noch warmen Motorraum schleichen und alles kaputtbeißen. Allerdings: Diese Nagetiere scheinen nicht mit der Zeit zu gehen. E-Autos zählen nicht zu ihren bevorzugten Angriffszielen. Ganz im Gegenteil, wie der ADAC zu berichten weiß. Lesen Sie auch, wie sie Schäden vermeiden und was bei Versicherungen zu beachten ist – egal ob bei einem E-Auto oder Verbrenner.
Der ADAC gibt Entwarnung: Der Automobilclub hat keine Hinweise, dass Marder E-Autos bevorzugen. Eher im Gegenteil: Speziell bei Verbrennern ist es nach einer Fahrt warm unter der Motorhaube. Bei E-Autos nicht. Zudem haben E-Autos einige Teile von Verbrennern gar nicht, Hochvoltleitungen sind durch spezielle Schutzrohre sowie dicke Isolierungen und Abschirmungen geschützt. Außerdem sind E-Autos am Unterboden und im Motorraum meist vollflächig verkleidet – da hat auch der Marder so seine Problem, ins Innere zu kommen.
ADAC: Beißt der Marder im E-Auto doch mal zu, kostet es gleich Tausende Euro
Aber: Ganz immun sind auch sie nicht gegen Marderbisse. Und: Wenn es dazu kommt, wird es in diesem Fall besonders teuer. Schäden „können aber richtig ins Geld gehen“, so der Club auf seiner Internetseite. Denn Hochvoltkabel dürften aus Sicherheitsgründen bisher nicht repariert werden. Dann muss der betroffene Kabelstrang ganz getauscht werden – je nach Modell wird das extrem teuer. „Tausende Euro“ fielen in jedem Fall an.
Nun, auch der gemeine Marder mag es in Herbst und Winter kuschlig-warm. Der oft noch warme Motorraum des Autos ist daher laut ADAC ein beliebter Zufluchtsort der Tiere als Schlaf- und Ruheplatz. Dabei markieren sie ihr Revier. So kann es zu Marderschäden am Auto kommen. Denn andere Tiere zerbeißen markierte Teile nicht selten komplett. Häufiger betroffen kann sein: Wer mit dem Auto häufig an wechselnden Orten parkt – und so gesehen in den Revieren unterschiedlicher Marder.
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Folgende Teile sind laut ADAC besonders betroffen: Zündkabel, Schläuche für Kühl- und Scheibenwaschwasser, Kunststoffschläuche, die Faltenbälge an Antriebswellen und an der Lenkung, Stromleitungen beziehungsweise deren Isolierung, isolierende Matten für die Geräusch- und Wärmedämmung.
Indizien und Folgen: Vor dem Losfahren achtet man besser jedes Mal besser auf herumliegende Gummiteile oder Flüssigkeiten, die ausgelaufen sein könnten. Auch den Motorraum auf Spuren untersuchen. Das kann auch teure Folgeschäden vermeiden helfen. Und: Auf Warnleuchten achten.
Wenn ein Zündkabel angebissen ist, kann das einen unrunden Lauf des Motors verursachen, falls dieser nicht sowieso abstirbt. Der ADAC rät: Nicht weiterfahren ohne genaue Diagnose, da es sonst zu Schäden kommen kann, wenn etwa unverbrannter Sprit in den Katalysator kommt.
Schäden an Gummimanschetten sind beim Fahren nicht gleich zu bemerken. Aber der Eintritt von Schmutz und Wasser und der Verlust der Fettfüllung können Antriebs- und Achsgelenke sowie auch Lenkungsteile schädigen. Das kann gefährlich werden. Und wer das nicht schnell entdeckt, muss höhere Reparaturkosten befürchten.

Welche Versicherung zahlt, wie sie ihr Auto vor dem Bissen schützen
Welche Versicherung zahlt? Die Kfz-Haftpflichtversicherung reicht nicht. Nur eine Teil- oder Vollkaskoversicherung kann einspringen. Allerdings decken manche Tarife laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nur direkte Schäden ab – also nur die bei den Bissen beschädigte Teile. Aber es können eben auch teure Folgeschäden entstehen. Es gibt Tarife, die auch solche Fälle übernehmen, also genau den eigenen Schutz überprüfen oder beim Vergleichen für einen Neuabschluss darauf achten.
Wie können Autofahrer Marderschäden verhindern? Elektroschockgeräte: Wie ein elektrischer Weidezaun verteilen diese Geräte im Motorraum leichte elektrische Schläge. Der Einbau sollte laut ADAC von Fachleuten ausgeführt werden. Schutzschläuche aus Hartkunststoff: Damit lassen sich Zündkabel ummanteln. Sie sind im Zubehörhandel erhältlich. Achtung: Die Teile müssen so montiert werden, dass sie weder an bewegliche noch an heiße Teile geraten können. Ultraschallgeräte: Von Menschen nicht hörbare Töne von ständig wechselnder Frequenz sollen die Tiere verjagen. Motorraum-Abschottungen: Sie können verhindern, dass Marder überhaupt erst zu den Kabeln und Schläuchen gelangen. So etwas bieten einige Hersteller bereits ab Werk als Sonderausstattung an. Es gibt laut ADAC aber auch Motorwannen zum Nachrüsten für einige Modelle. Auch ein unter den Motor auf den Boden gelegtes elastisches Drahtgitter etwa aus Maschendraht kann helfen, die Tiere fernzuhalten.
Nach dem Schaden vorbeugen: Nach einem Marderschaden und der Reparatur kann eine fachgerechte Motorwäsche helfen, einen erneuten Schaden zu verhindern. Denn ein neuer Marder könnte sich ansonsten gleich mit Beißwut auf den Duft des Vorgängers reagieren. Generell guter Schutz: eine Garage.




