Weihnachtsgeschenke

Experten empfehlen: SO finden Sie das perfekte Geschenk

Noch zwei Wochen bis Weihnachten. Millionen Deutsche fragen sich: Was soll ich bloß schenken? Ein Soziologe und zwei Geistliche sind sich erstaunlich einig.

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Mit einem Geschenk ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern: Das wünschen sich zu Weihnachten viele.
Mit einem Geschenk ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern: Das wünschen sich zu Weihnachten viele.Addictive Stock/ imago

Schenken ist eine Kunst – und zu keiner Zeit merken das so viele Leute wie zur Weihnachtszeit. Schon Wochen oder Monate vorher beginnt man damit, Geschenke zu planen, zu besorgen und hübsch zu verpacken. Durchschnittlich 507,10 Euro werden wir dieses Jahr dafür voraussichtlich ausgeben. Aber auf der Suche nach dem perfekten Geschenk kann man schon mal verzweifeln. Drei Experten geben Auskunft darüber, was man dabei beachten muss und wie auch Sie das perfekte Geschenk finden.

Geschenk-Tipps vom Soziologen: Je persönlicher, desto besser

Holger Schwaiger ist Soziologe und Experte fürs Schenken. Er hat darüber promoviert, ist Autor des Buches „Schenken. Entwurf einer sozialen Morphologie aus Perspektive der Kommunikationstheorie“ (Herbert von Halem Verlag). Klingt kompliziert, deshalb einfach gefragt: Wie sieht das perfekte Geschenk aus? „Ein Rezept gibt es da leider nicht“, meint Schwaiger. „Das wäre praktisch. Aber der Mensch verändert sich und Beziehungen entwickeln sich.“ Das wirke sich auch auf das potenziell perfekte Geschenk aus.

Ein absolutes No-Go für den Soziologen sind aber Geschenke, bei denen der Beschenkte überhaupt nicht erkennen kann, was sie mit ihm zu tun haben. Das heißt aber nicht, dass Sie wegen mangelnder Kreativität oder knapper Finanzen ganz auf Geschenke verzichten sollten: „Auch wenn ein Geschenk nur einen geringen ökonomischen Wert hat, kann es doch andere Werte transportieren, indem es etwa sagt: Ich habe an Dich gedacht.“ Er empfiehlt: Lieber mehrmals im Jahr kleine Aufmerksamkeiten, als einmal ein übertrieben großes Geschenk.

Egal, was man letzten Endes schenkt: am schönsten ist es doch, dass man aneinander gedacht hat.
Egal, was man letzten Endes schenkt: am schönsten ist es doch, dass man aneinander gedacht hat.Addictive Stock/ imago

Evangelischer Landesbischof über das perfekte Geschenk: Es geht nicht um Geld

Eine andere Perspektive auf das Schenken liefert der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl: „Die Geschenke zu Weihnachten sind Ausdruck unserer Freude über das Geschenk, das Gott uns mit dem Jesuskind in der Krippe macht“, sagt er. „Diese Freude geben wir auf vielerlei Weise weiter.“

Dazu könnten auch Geschenke gehören - sie müssten es aber nicht zwingend: „Wenn ich nur deshalb etwas schenke, weil es an Weihnachten erwartet wird, würde ich es bleiben lassen. Ich schenke, weil ich meinem Gegenüber eine Freude machen möchte.“ Dabei gehe es nicht um den materiellen Wert. Es gehe beim perfekten Geschenk um die Haltung. Und das gelte nicht nur zu Weihnachten.

Evangelische Bischöfin zum perfekten Geschenk: Man teilt etwas miteinander

Ähnlich wie ihr Kollege sieht es auch Heike Springhart, Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden. „Ein Geschenk als Zeichen der Zuneigung hat für mich nichts mit Konsumterror zu tun“, sagt sie. Ob und wie viel man zu Weihnachten verschenke, müsse aber jeder für sich entscheiden. Letztlich gehe es beim Schenken um Zuneigung: „Ich teile etwas vielleicht sehr Kleines mit jemandem, das dadurch kostbar wird, dass es uns verbindet.“