Brandschutz zu Weihnachten

Advent, Advent – was tun, wenn der Adventskranz brennt?

Adventskränze mit echten Kerzen gehören zur Weihnachtszeit dazu. Doch trockene Tannenzweige und niedergebrannte Kerzen sind brandgefährlich!

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Der Adventskranz bringt viel Freude zur Weihnachtszeit, ist aber auch eine Brandgefahr. Eine gute Vorbereitung ist das A und O.
Der Adventskranz bringt viel Freude zur Weihnachtszeit, ist aber auch eine Brandgefahr. Eine gute Vorbereitung ist das A und O.epd

„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ – hoffentlich brennen aber wirklich nur die Kerzen! Die Kombination von ausgetrockneten Zweigen und ungleichmäßig abgebrannten Kerzen kann sehr gefährlich werden. Aber Brände lassen sich schon mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen vermeiden. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband, erklärt, wie's geht.

Schon beim Kauf auf Brandschutz beim Adventskranz achten

Die Brandvorsorge fängt schon beim Kauf an. Wenn Sie sich für frische Tannenzweige und schwer entzündbare Dekorationen entscheiden, sind Sie auf dem richtigen Weg. „Trockene Zweige fangen schneller Feuer als frische und können in Sekundenschnelle lichterloh brennen“, mahnt Dinkler. „Im Laufe der Adventszeit ist es daher ratsam, älteres und vertrocknetes Tannengrün durch frische Zweige auszutauschen.“ Damit das Tannengrün länger frisch bleibt, lohnt es sich, den Adventskranz nachts an einen kühlen Ort zu stellen.

Machen Sie Ihren Adventskranz brandsicher, indem Sie die Kerzen nicht ganz niederbrennen lassen

Die Flamme der Kerze und die Zweige und Deko des Adventskranzes sollten möglichst weit voneinander entfernt sein. Darauf können Sie schon beim Binden oder beim Kauf achten. Die Kerzen auf dem Kranz sollten außerdem so stabil und sicher befestigt sein, dass sie nicht umkippen oder umfallen können. Dafür eignen sich spezielle Kerzenteller, die in den Kranz eingehakt werden.

Ist gerade kein Kerzenteller zur Hand, können Sie sich auch spontan mit drei bis vier festen Drähten behelfen, die erhitzt und dann in den Kerzenboden gesteckt werden. Stecken Sie die herausragenden Drahtenden dann samt Kerze in den Kranz.

Simulierter Zimmerbrand: So weit sollte es nicht kommen, wenn Sie Brandschutzmaßnahmen treffen.
Simulierter Zimmerbrand: So weit sollte es nicht kommen, wenn Sie Brandschutzmaßnahmen treffen.Marius Schwarz/ imago

Behalten Sie die Kerzen auf Ihrem Adventskranz außerdem immer Auge. „Brennende Kerzen und das heiße Wachs sind eine Gefahrenquelle für neugierige Kinderhände oder Hundenasen“, erklärt Dinkler. Löschen Sie immer die Kerzen und bewahren Sie den Adventskranz unter Umständen außer Reichweite von Kindern und Tieren auf, wenn Sie den Raum verlassen.

Sind die Kerzen Ihres Adventskranzes einmal heruntergebrannt, sollten Sie schnell ausgetauscht werden, denn mit dem Herunterbrennen nähern sich auch die offenen Kerzenflammen den Zweigen. Dadurch steigt die Brandgefahr.

Brandschutz bei Adventskränzen: Auf den Platz kommt es an

Nicht nur bei den Kerzen selber ist Sicherheit geboten. Damit sich das Feuer im schlimmsten Fall nicht ausbreiten kann, sollte Ihr Adventskranz auf einer feuerfesten Unterlage aus Metall, Glas, Ton, Stein oder Porzellan stehen. Halten Sie ihn außerdem von Gegenständen aus brennbaren Materialien wie Gardinen, Tischdecken, Papier oder Verpackungsmaterial fern. Ein Mindestabstand von einem Meter ist empfehlenswert.

Handeln Sie schnell, wenn Ihr Adventskranz Feuer fängt!

Nichts kann im Brandfall so gefährlich sein wie eine verspätete Reaktion, weil sie zum Beispiel erstmal googeln müssen, was getan werden muss. „Eine gute Vorbereitung für den Worst Case hilft dann die Nerven zu bewahren“, sagt Dinkler.  Ein Pulver- oder Patronenfeuerlöscher im Haus zu haben ist immer ratsam. Alternativ reicht auch eine luftdichte Decke aus einem nicht brennbaren Material. Gerade, wenn der Adventskranz größere Flammen wirft, ist es wichtig, auf den Schutz der Hände zu achten, indem die Hände in die Decke eingeschlagen werden.

Im Ernstfall: Feuerwehr mit 112 rufen und Haus verlassen

Sind die eigenen Löschversuche erfolglos, sollten Fenster und Türen schnell geschlossen, die Wohnung verlassen und die Feuerwehr unter 112 alarmiert werden. Andere Bewohner des Hauses sollten möglichst lautstark informiert werden, damit sie ihre Wohnungen rechtzeitig verlassen können, bevor die Flammen übergreifen oder das Treppenhaus verraucht ist. Insbesondere Kindern und körperlich beeinträchtigten Personen sollte beim Verlassen des Hauses geholfen werden. Damit die Feuerwehr nicht nach Personen im brennenden Gebäude suchen muss, sollte ein Hausbewohner darauf achten, ob alle Hausbewohner das Haus verlassen haben.