Betrugsgefahr

Achtung, Falle! Darauf sollten Sie beim Spenden achten

Weihnachtszeit ist Spendenzeit – und damit auch Zeit für Betrüger, die die Großzügigkeit von Spendern ausnutzen. SO umgehen Sie unseriöse Spendenaufrufe.

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Nicht jeder Spendenaufruf an Weihnachten ist seriös.
Nicht jeder Spendenaufruf an Weihnachten ist seriös.Bihlmayerfotografie/imago

In der Vorweihnachtszeit wimmelt es nur so von Spendenaufrufen. Aber nicht alle sind seriös. Wie Sie Betrüger umgehen können und sicherstellen, dass Ihre Großzügigkeit auch wirklich dort ankommt, wo sie hingehört.

Beim Spenden aufs Gütesiegel achten schützt vor Betrug

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt ein Spendensiegel, das mehr als 200 Organisationen tragen. Es belegt, dass ein Hilfswerk mit den ihm anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.

Auch der Deutsche Spendenrat lässt Mitgliedsorganisationen durch Wirtschaftsprüfer unter die Lupe nehmen und verleiht ein für drei Jahre gültiges Spendenzertifikat. Beim Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe legen sich alle 144 deutschen Mitglieder, darunter Brot für die Welt oder der Arbeiter-Samariter-Bund, auf einen Verhaltenskodex fest.

Vermeiden Sie beim Spenden lieber Spendenportale

Spendenportale wie Gofundme oder Betterplace.org machen das Spenden zwar schnell und unkompliziert, aber leider erhält man als Spender nur wenig Auskunft über die genaue Verwendung der Gelder. Die Stiftung Warentest rät deshalb von Spendenportalen im Internet eher ab.

Spenden Sie im Zweifelsfall lieber Geld als Sachspenden

Geldspenden können von den Hilfsorganisationen meist flexibler eingesetzt werden als Sachspenden. Zudem weist der Spendenrat darauf hin, dass Sachspenden oft zu einem höheren Verwaltungsaufwand führen, etwa wegen der Transporte. Viele Waren können günstiger vor Ort gekauft werden. Sachspenden sind dann zu empfehlen, wenn seriöse Organisationen wie etwa Kleiderkammern gezielt darum bitten.

Auch wenn das Kostüm in Weihnachtsstimmung bringt: Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihre Gelder auch am richtigen Ort ankommen.
Auch wenn das Kostüm in Weihnachtsstimmung bringt: Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihre Gelder auch am richtigen Ort ankommen.picture alliance/dpa

Lassen Sie sich beim Spenden auf keinen Fall unter Druck setzen

Aufdringliche Werber auf der Straße und emotionale Spendenbriefe haben im Advent Hochsaison. Aber: „Plakative, stark emotionalisierende Texte und mitleiderregende oder sogar die Menschenwürde verletzende Fotos sind Kennzeichen unseriöser Briefwerbung“, betont das DZI. Dem Spendenaufruf sollte genau zu entnehmen sein, wie und für wen die gesammelten Spenden eingesetzt werden. Auch von prominenten Namen sollten sich Spendenwillige nicht blenden lassen.

Gucken Sie lieber zweimal hin, wenn Sie für große Katastrophen spenden

Gerade bei großen Katastrophen treten auch sogenannte Trittbrettfahrer auf – beispielsweise Organisationen, bei denen ein Großteil der Spenden in der Verwaltung versickert oder sogar in privaten Taschen landet. Infrage kommende Organisationen sollten deshalb zunächst auf Seriosität überprüft werden, etwa durch Anfrage bei der DZI-Spenderberatung.

Spendenbetrug droht bei Internetaufrufen

Spendenaufrufe im Internet verleiten häufig zu einer vorschnellen Überweisung. Das macht sie für Betrüger besonders attraktiv. Sehen Sie also einen Spendenaufruf in sozialen Netzwerken wie Facebook, sollten Sie ihnen in jedem Fall misstrauen – vor allem, wenn unbekannte Menschen oder Organisationen als Begünstigte genannt werden.

Achten Sie beim Spenden auf die Kompetenz und die Kontakte der Hilfsorganisation

Nicht zuletzt sollten sich Spender vor der Überweisung vergewissern, dass die jeweilige Hilfsorganisation auch die nötige Kompetenz für effiziente Hilfe in der betreffenden Region besitzt. Sie sollte sich mit den Bedingungen vor Ort auskennen, dort nachweislich über gute Kontakte verfügen und sich mit den Behörden und anderen Hilfsorganisationen gut abstimmen. Auch kleinere Hilfswerke können sich erfolgreich einbringen, wenn sie gute Verbindungen vor Ort haben oder eine ganz spezielle Unterstützung anbieten.