Im Ranking von skiresort.de gehören beide zu den besten Skigebieten Österreichs. Die Dreierkombi Serfaus/Fiss/Ladis liegt auf Platz 2, Kaltenbach – Hochzillertal/Hochfügen auf Platz 6. 145 Kilometer, knapp zwei Stunden mit dem Auto, liegen zwischen beiden Skigebieten. Die etwas gemeinsam haben. Verspiegelte Restaurants hoch oben am Berg, die im Sonnenlicht glitzern.
Der Zwölferkopf ist der Hausberg am Fisser Joch. Oben am Lift, auf 2596 Metern, wartet eine Mutprobe. Nach rechts geht es auf die Gratabfahrt (eine rote Piste), nach links öffnet sich der Blick in die Tiefe. Eine Kurve, dann wird es steil. Am Start der Adlerpiste steht als Warnung ein Schild, das Anfänger abschrecken soll: „Only Experts: 70 Grad Gefälle“. Wer wagt, gewinnt. Denn diese Abfahrt ist ein Traum für Carver, die Speed mögen. In ein, zwei Passagen wird es sehr steil. Doch die Piste ist auch sehr breit, mit genügend Platz, um sicher seine Kurven in den hart präparierten Schnee zu kratzen.
Serfaus/Fiss/Ladis, nahe der Grenzen zu Schweiz und Italien, zählt zu den größten Skigebieten Österreichs. 214 Kilometer Piste, die täglich präpariert werden. 47 Kilometer davon sind blaue Abfahrten für Anfänger, 27 Kilometer steiler Spaß für Könner. Dazu kommen 28 Kilometer für Ski-Routen-Fahrer. Besonders schön für Anfänger: die Pisten in Serfaus, in der Mitte des Skigebiets. Vom Plansegg (2376 Meter) kann man über die Zahnbodenabfahrt bis ins Tal abfahren.
Auf 2600 Metern: Funkelndes Highlight ist der Crystal Cube
Der ultimative Oberschenkel-Test: die Frommesabfahrt (die rote 7) – mit sieben Kilometern die längste Piste im Skigebiet. Die Abfahrt startet an der Bergstation der Schöngampbahn auf der Fisser Nordseite, direkt neben dem Schönjoch-Gipfelkreuz auf 2500 Metern. Erst gibt es reichlich Carving-Spaß, ehe man im unteren Teil, kurz vor der Frommes Alp, Schwung aufnehmen muss, um auf dem Flachstück nicht stehen zu bleiben.
Wer von oben bis unten Tempo bolzt und in die Hocke geht, merkt spätestens hier, wie die Oberschenkel aufschreien. Aber immer noch besser, als zu den Zu-langsam-Fahrern zu gehören, die jetzt verzweifelt versuchen, mit Stockschub weiterzukommen. Biegt man am Bergrestaurant Sonnenburg auf die blaue 1 (Ladisabfahrt) ab, werden aus sieben sogar zehn Kilometer – und man schwingt erst in Ladis ab.
Bequemlichkeit geht vor, dem Skifahrer soll im Skigebiet alles abgenommen werden, was stresst. Besonderheit: die höchstgelegene, auf Luftkissen schwebende U-Bahn der Welt. Sie verbindet auf 1,3 Kilometern den Parkplatz im Osten von Serfaus mit der Talstation der Seilbahnen im Westen des Dorfes. Möglichst wenig laufen, lautet hier die Devise. Wo es in Fiss auf dem Fußweg zur Talstation etwas steiler wird, wartet ein Förderband auf den Touri, der mit seinen Skiern angebuckelt kommt. Die neue Komperdellbahn mit 10er-Kabinen bringt die Skifahrer von Serfaus aus noch schneller auf den Berg und macht mit einer blauen Piste die Talabfahrt auch für Anfänger möglich.

Dazu kommen: sechs Fun Areale für Snowboarder, 12 Freeride-Routen, 30 Kilometer Langlaufloipen, acht Kilometer Naturrodelbahnen und 100 Kilometer Winterwanderwege. Der Fünf-Tage-Skipass kostet ab 227,50 Euro, für Kinder ab 145 Euro.
Für die Pause(n) zwischendurch gibt es 18 Skihütten am Berg – vom urigen Leite-Wirt mit hausgemachten Räucherspezialitäten (auf 1650 Metern) an der Königsleitebahn in Serfaus) bis zum Genussrestaurant Zirbenhütte (auf 2100 Metern, auf der Ladis-Seite des Skigebiets. Funkelndes Highlight ist der Crystal Cube auf 2600 Metern am Zwölferkopf.

Neugierige drücken sich an den Scheiben die Nasen platt, um hereinzuschauen. Doch das gelingt nicht: Der glitzernde Glaswürfel ist vollverspiegelt – doch von drinnen kann man einen fantastischen 360-Grad-Blick auf die verschneite Bergwelt genießen. Rein (bis zu acht Personen) kommt aber nur, wer vorbestellt hat. 77 Euro kostet das Sektfrühstück, 102 Euro das „Luxury Lunch“ – ein fünfgängiges Menü mit Rote-Beete-Carpaccio, sautierter Goldforelle oder geschmorten Rinderbacken.

Hochzillertal/Hochfügen: Carven auf der „Stephan Eberharter Goldpiste“
Zwei Autostunden entfernt steht der große Bruder des Crystal Cube auf dem Hang. Auf 2148 Metern im Skigebiet Hochzillertal/Hochfügen. Die Kristallhütte, schon mehrfach als beste Skihütte der Welt ausgezeichnet. Die Köche aus der Sansibar auf Sylt haben hier schon aufgetischt, bei gutem Wetter wird das Sonnen- zum Partydeck, DJs aus aller Welt legen auf. Das Areal oberhalb des Panoramalifts ist immer mehr gewachsen. Neben dem Kristall-Quader auf Stelzen und der klassischen Skihütte gibt auch ein kleines Hotel mit acht Zimmern.
Direkt vor der Hütte: ein paar gute, breite, nicht allzu lange Pisten, auf denen man sich gut die Zeit vertreiben kann, wenn man mal zu früh zum verabredeten Mittagstreffpunkt gekommen ist. Insgesamt gibt es im Skigebiet am Eingang des Zillertals gut 85 Kilometer Pisten, die das Hochzillertal und Hochfügen verbinden. Auch gut für Familien geeignet. Nur 17 Prozent der Pisten (14,6 Kilometer) sind als schwarz, also schwer, eingestuft.

Die Lieblingsabfahrt von Carvern, die es etwas schneller mögen: die „Stephan Eberharter Goldpiste“ (benannt nach dem ehemaligen Riesenslalom-Olympiasieger), die ins Tal nach Kaltenbach führt. Mit elf Kilometern die längste Abfahrt – und nichts für Anfänger. Oben schwarz, unten rot, also mittelschwer. Perfekt zum Auspowern.
Hochfügen ist mit seinen weiten Tiefschneehängen auch ein Revier für Powder-Fans. Mittelschwere Touren führen auf den Pfaffenbühel (2431 Meter) und auf das Sonntagsköpfl (2244 Meter). Optimal für Skitouren-Anfänger und als sichere Alternative bei kritischer Lawinensituation sind zwei markierte Aufstiegsspuren. Freerider finden Abfahrten im Bereich Vordere Pfunds. Der Einstieg erfolgt auf 2000 Metern Höhe im Bereich der Bergstation des Schleppliftes Pfaffenbühel II. Der obere steilere Teil bietet Hangneigungen bis 40 Grad. Freeride-Neulinge können erste Tiefschneeerfahrungen im Gelände beim Holzalmlift sammeln.

Neben der Kristallhütte kann man in drei weiteren Häusern direkt im Skigebiet übernachten und ist so morgens als erster auf der Piste. Im Albergo (2400 Meter), in der Wedelhütte (2350 Meter) und in den Mountain View Lofts (1760 Meter). Es gibt 25 Lifte, 32 Pisten, vier Talabfahrten und mehr als 20 Bergrestaurants. Die Skipässe für fünf Tage kosten 344,50 Euro, für Kinder 155 Euro. ■