Erneuter Beschuss

Update! Irans Präsident will Waffenruhe respektieren

Seit dem Morgen sollten die Waffen im Nahen Osten schweigen. Die Waffenruhe wurde von US-Präsident Donald Trump angekündigt, der von einem Ende des Krieges sprach.

Author - Berliner KURIER
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US-Präsident Donald Trump kündigte in der Nacht die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran an.
US-Präsident Donald Trump kündigte in der Nacht die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran an.Anadolu Agency/imago

15.50 Uhr: Irans Präsident will Waffenruhe respektieren

Der Iran will nach eigenen Angaben die von US-Präsident Donald Trump verkündete Waffenruhe respektieren, sofern sich auch Israel an die Bedingungen hält. „Wenn das zionistische Regime die Waffenruhe nicht verletzt, wird auch der Iran sie nicht verletzen“, sagte der iranische Präsident Massud Peseschkian am Dienstag in einem Telefonat mit dem malaysischen Ministerpräsidenten Anwar Ibrahim, wie auf der Website des Präsidenten mitgeteilt wurde.

Mehrere iranische Medien meldeten am Nachmittag Explosionen im Norden des Landes. Die Tageszeitungen „Etemad“ und „Ham Mihan“ berichteten, dass in den Städten Babol und Babolsar Explosionen zu hören gewesen seien. Die Luftabwehr sei aktiviert worden. Die beiden Städte liegen rund 200 Kilometer nordöstlich von Teheran am Kaspischen Meer. Die Ursache der Explosionen war zunächst unklar.

13.30 Uhr: Donald Trump: Der Waffenstillstand ist in Kraft!

US-Präsident Donald Trump wirft sowohl dem Iran als auch Israel vor, die gerade erst in Kraft getretene Waffenruhe gebrochen zu haben. „Ich glaube, beide haben sie verletzt“, sagte der Republikaner vor Journalisten in Washington. Der US-Präsident warnt Israel auf Truth Social vor einem Gegenschlag: „Israel. Werft diese Bomben nicht ab. Wenn ihr es tut, ist das ein schwerer Verstoß. Holt eure Piloten sofort nach Hause, sofort!“ Wenig später schrieb er: „ISRAEL wird den Iran nicht angreifen. Alle Flugzeuge werden umdrehen und nach Hause fliegen, während sie dem Iran freundlich zuwinken. Niemand wird verletzt werden, der Waffenstillstand ist in Kraft!“

12.20 Uhr: Iran feuert wieder auf Israel

Nach Berichten über einen iranischen Raketenangriff auf Israel trotz einer Waffenruhe hat ein israelischer Minister mit Gegenangriffen gedroht. „Teheran wird beben“, schrieb der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich in einem Post auf der Plattform X.

Nach israelischen Medienberichten wurde mehrere Raketen in Richtung der Hafenstadt Haifa abgefeuert. In Haifa und Krayot soll es zu fünf Explosionen gekommen sein. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es habe bei dem Angriff keine Verletzten gegeben.

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Kehrt wieder Frieden im Nahen Osten ein? Um 7.30 Uhr Teheraner Zeit (6 Uhr/MESZ) ist eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft getreten, angekündigt von US-Präsident Donald Trump. Im staatlichen Fernsehen Irans wird die Waffenruhe bestätigt. Aber kurz zuvor flogen nochmal Raketen.

Es geht vorerst nur um eine Waffenruhe, für den US-Präsidenten ist damit aber auch der Krieg beendet. Donald Trump schrieb in einem Post auf Truth Social, er wolle Israel und dem Iran gratulieren, dass sie den Mut und die Weisheit hätten, den Krieg zu beenden. Dieser werde künftig als „Zwölftagekrieg“ bekannt sein, schrieb Trump weiter. „Das ist ein Krieg, der noch Jahre hätte andauern können, und der den ganzen Nahen Osten hätte zerstören können, aber so kam es nicht – und wird es nicht kommen“, schrieb Trump weiter.

Auch Irans staatlicher Rundfunk hatte die von US-Präsident Donald Trump verkündete Waffenruhe mit Israel bestätigt. Dem Feind sei eine Waffenruhe „aufgezwungen“ worden, hieß es im Staatsfernsehen.

Waffenruhe im Nahen Osten: Ein Erfolg für Donald Trump

Zunächst werde der Iran für zwölf Stunden die Waffen schweigen lassen, dann Israel für zwölf Stunden. Danach gelte der Krieg als beendet, erklärte Trump. Das wäre demnach Mittwochmorgen. US-Medienberichten zufolge kam die Vereinbarung der Waffenruhe dank der Vermittlung des Emirats Katar zustande. Katar unterhält sowohl zum Iran als auch zu den USA gute Beziehungen.

Falls die Waffenruhe wie von Trump beschrieben funktionieren sollte, wäre dies auch ein klarer Erfolg für den US-Präsidenten. Trump wollte verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickeln kann. Dabei setzte er zunächst auf Verhandlungen mit Teheran. Für den Fall eines Scheiterns drohte er mehrfach mit Angriffen auf den Iran – doch war klar, dass Trump eigentlich keinen Krieg wollte. Der Republikaner wollte die USA nicht erneut in einen Konflikt im Nahen Osten verwickeln.

Iran feuerte noch mal Raketen auf Israel

Trumps Ankündigung auf seiner Plattform Truth Social erfolgte wenige Stunden, nachdem der Iran als Vergeltung für die US-Bombardierung der iranischen Atomanlagen Raketen auf einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar abgefeuert hatte. Dabei kam niemand zu Schaden. Irans Raketen wurden von der Luftabwehr abgeschossen. Trump zufolge hatten die Iraner die USA vor dem Angriff auch gewarnt - es schien sich also von vorneherein eher um einen symbolischen Akt der Vergeltung zu handeln.

Irans Außenminister Abbas Araghtschi schrieb in der Nacht auf X, sein Land werde Gegenangriffe einstellen, sofern Israel seine „illegale Aggression“ spätestens um 4 Uhr morgens Teheraner Zeit (02.30 MESZ) einstellt. Danach ergänzte er, die iranischen Militäroperationen hätten „bis zur letzten Minute, um 4 Uhr“ angedauert. Für Unklarheit sorgte, warum die mächtigen Revolutionsgarden am Morgen dann doch noch Salven von Raketen auf Israel abfeuerten. Bei einem Einschlag in Beerscheba wurden mindestens vier Menschen getötet, mehrere weitere verletzt.

In Beerscheba schlugen kurz vor Inkrafttreten der Waffenruhe noch iranische Raketen ein: Israelische Soldaten und Rettungskräfte suchen nach Überlebenden in den Trümmern von Wohnhäusern, die durch den iranischen Raketeneinschlag zerstört wurden.
In Beerscheba schlugen kurz vor Inkrafttreten der Waffenruhe noch iranische Raketen ein: Israelische Soldaten und Rettungskräfte suchen nach Überlebenden in den Trümmern von Wohnhäusern, die durch den iranischen Raketeneinschlag zerstört wurden.Leo Correa/AP/dpa

Die von Israels Angriffen massiv geschwächte Islamische Republik wollte vermutlich keine weitere Eskalation des Konflikts. Experten zufolge hätte ein großer Krieg das Fortdauern der iranischen Führung um Ajatollah Ali Chamenei selbst bedrohen können (mit dpa).