Wahlkampf brutal

Verprügelter SPD-Politiker zeigt sein Gesicht: So schlimm sieht Matthias Ecke aus

Er wurde beim Aufhängen von Wahlplakaten zusammengeschlagen – nun veröffentlichte der SPD-Politiker ein erstes Foto nach der brutalen Attacke.

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SPD-Politiker Matthias Ecke wurde beim Anbringen von Wahlplakaten zusammengeschlagen.
SPD-Politiker Matthias Ecke wurde beim Anbringen von Wahlplakaten zusammengeschlagen.Robert Michael/dpa

Über diese brutale Tat diskutiert ganz Deutschland: Am vergangenen Wochenende wurde der SPD-Politiker Matthias Ecke, einer der Spitzenkandidaten der sächsischen SPD für die Europawahl, in Dresden von vier Angreifern attackiert. Der SPD-Mann musste nach dem brutalen Angriff operiert werden. Inzwischen sind die Täter Berichten zufolge geschnappt. Nun meldete sich der Politiker auf Twitter mit einer Grußbotschaft zu Wort – und zeigt zum ersten Mal nach der Tat sein Gesicht.

Matthias Ecke nach dem Angriff: Geschwollenes Auge, Pflaster auf der Wange

„Ich bin überwältigt von eurer Anteilnahme und Solidarität“, heißt es in einem kurzen Post, den Matthias Ecke am Montagabend beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) veröffentlichte. „Das tut wirklich gut und gibt Kraft. Es geht hier aber nicht nur um mich, sondern um alle, die sich aus Leidenschaft politisch engagieren. Niemand soll in einer Demokratie fürchten müssen seine Meinung zu sagen!“ Dazu veröffentlichte Ecke ein Bild seines Gesichtes – die Spuren, die der Angriff hinterlassen hat, sind deutlich zu sehen, das linke Auge blau und geschwollen, auf der Wange darunter klebt ein Pflaster.

Der brutale Angriff auf Ecke hatte sich bereits am Freitagabend ereignet. Der sächsische SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl hängte im Dresdner Stadtteil Striesen Wahlplakate auf, als eine Gruppe aus vier Menschen ihn attackierte, auf ihn einschlug. Der 41-Jährige kam mit einem Bruch des Jochbeins und der Augenhöhle sowie Hämatomen und Schnittverletzungen im Gesicht ins Krankenhaus. Ecke wurde am Sonntag operiert, es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, sagte Sachsens SPD-Chef Henning Homann.

Immerhin: Berichten zufolge scheinen die mutmaßlichen Täter gefunden. Schon am Sonntag hatte sich einer der Täter, ein 17 Jahre alter Mann, gestellt. Zu seinem Motiv habe er bisher nichts gesagt, schrieb die Polizei auf X. Zudem wurden drei weitere Wohnungen in Dresden und der nächsten Stadt Heidenau durchsucht – die hier wohnhaften Verdächtigen sind 17 und 18 Jahre alt. Weiter heißt es, die Angreifer seien bei der Tat betrunken gewesen – und mindestens einer gehöre zum rechten Spektrum.

Matthias Ecke ist der Spitzenkandidat der sächsischen SPD bei der Europawahl.
Matthias Ecke ist der Spitzenkandidat der sächsischen SPD bei der Europawahl.Heiko Rebsch/dpa

Brutaler Angriff auf Matthias Ecke sorgt deutschlandweit für Entsetzen

Der brutale Angriff auf Matthias Ecke sorgte in ganz Deutschland für Reaktionen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) prangerte etwa die wachsende Aggressivität und zunehmende Gewalt innerhalb der Gesellschaft an. „Das sind Feinde der Demokratie (...) Es ist wirklich fünf vor Zwölf“, sagte er in der ARD. „Wir werden dafür sorgen, dass alle Täter ihrer Strafe zugeführt werden“, erklärte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU). Zugleich sprach er sich dafür aus, die Zusammenarbeit zwischen Parteizentralen und der sächsischen Polizei im Wahlkampf zu intensivieren.

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich bereits am Wochenende bestürzt über den Angriff auf Ecke sowie die jüngsten Attacken gegen andere Abgeordnete und Kommunalpolitiker. „Die Demokratie wird von so etwas bedroht“, sagte der Kanzler bei einem Kongress der Sozialdemokratischen Partei Europas und der SPD in Berlin. „Wir müssen gemeinsam dagegen stehen.“ Gewalt gegen Politiker dürfe nicht „achselzuckend“ hingenommen werden, betonte Scholz. ■