Weil Sanktionen es schwer machen, im internationalen Handel Güter zu bezahlen, muss Russland nun auf einen Tauschhandel zurückgreifen, berichtet die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass. So wird der Verkauf von Linsen und Kichererbsen aus Russland von Pakistan in Zukunft mit Mandarinen abgegolten.
Der Tauschhandel wurde nötig, weil die westlichen Russland-Sanktionen es dem Regime von Diktator Wladimir Putin erschweren, seine Handelsgeschäfte über den internationalen Zahlungsverkehr abzuwickeln. Partnerländer wie China vermeiden damit den offiziellen Handel mit Russland. Laut dem stellvertretenden Handelsminister von Pakistan, Nasir Hamid, wurde das System geschaffen, weil es zuvor Probleme und „Schwierigkeiten bei gegenseitigen Zahlungen“ gegeben habe, berichtet die Moscow Times.
Russland wickelt Tauschhandel in Naturalien
Das entsprechende Abkommen zwischen Russland und Pakistan sei laut dem Bericht in dieser Woche auf einem russisch-pakistanischen Handelsforum ausgehandelt worden. Demnach soll eine russische Firma Linsen und Kichererbsen liefern, während die pakistanische Partnerfirma ihrerseits mit Mandarinen und Reis „bezahlt“.
Der Deal soll laut dem Bericht die Lieferung von 20.000 Tonnen Kichererbsen gegen 20.000 Tonnen Reis regeln. Zudem will Russland 15.000 Tonnen Kichererbsen und 10.000 Tonnen Linsen gegen 15.000 Tonnen Mandarinen und 10.000 Tonnen Kartoffeln tauschen.
Putin-Regime umgeht Sanktionen wegen Ukraine-Krieg
Russland will mit dem Tauschhandel verhindern, dass internationale Organisationen den Handel überwachen können und wegen Verstößen gegen die Russland-Sanktionen tätig werden können, da so keine Banken in den Tauschhandel eingebunden sind. Der Deal soll nicht der erste seiner Art sein. Russland soll im August bereits Gespräche mit China über Tauschhandel geführt haben. Dabei soll es vor allem um den Austausch von Metallen und landwirtschaftlichen Produkte gegangen sein. Beide Länder hatten Erfahrungen mit dem Tauschhandel. Er war bereits zu Zeiten der Sowjetunion üblich und lief noch bis in die 1990er Jahre fort.