Die Doktorarbeit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel soll wohl nochmal genau auf Plagiate geprüft werden. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung. Demnach hat eine Vorprüfung der Universität Bayreuth ergeben die Arbeit aus dem Jahr 2011 fremde Quelle verwendet und nicht ausreichend gekennzeichnet hätte.
Anonyme Plagiatssucher erheben Verdacht in Bezug auf Alice Weidel
Zwei Plagiatssucher haben ein Gutachten zur Doktorarbeit von Alice Weidel erstellt und sich mit ihren Ergebnissen an die Universität Bayreuth gewandt. „Wir sehen in der Dissertation von Frau Weidel zwar keine großflächigen Plagiate, aber viele kleine Plagiatsfragmente“, sagte der federführende Autor des Gutachtens der Süddeutschen Zeitung. Die beiden kamen zu dem Ergebnis: „Hier besteht ein Plagiatsverdacht.“
Laut der Süddeutschen Zeitung wollen die Plagiatssucher aus Sicherheitsgründen anonym bleiben. Auch die Universität Bayreuth hat sich noch nicht zu dem Fall geäußert.
Hat Alice Weidel 50 Mal plagiiert?
Dem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge haben die beiden Plagiatssucher in der Doktorarbeit von Alice Weidel 32 Plagiatsfragmente und 18 falsch gekennzeichnete Zitate gefunden. Dabei handele es sich um einzelne Textpassagen, zusammenhängende Sätze oder Satzfragmente, die Weidel wörtlich oder sinngemäß übernommen haben soll, ohne dies ausreichend deutlich gemacht zu haben.
Abwegige Vorwürfe gegen meine Person: Meine Stellungnahme! pic.twitter.com/CWbgwl9RU3
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) December 15, 2023
Jetzt droht Alice Weidel der Verlust des Doktortitels
Alice Weidel hatte 2011 nach eigenen Angaben in Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Bayreuth promoviert, die Doktorarbeit trug den Namen „Das Rentensystem der Volksrepublik China. Reformoptionen aus ordnungstheoretischer Sicht zur Erhöhung der Risikoresistenz“. Die Arbeit hat der AfD-Vorsitzenden damals ihren Doktortitel eingebracht, mit Bestnote sogar. Der könnte ihr jetzt aberkannt werden.
Alice Weidel: Plagiatsvorwürfe sind „abwegig“
Auf die Vorwürfe angesprochen, sagte Alice Weidel gemäß der Süddeutschen Zeitung: „Meine Doktorarbeit dürfte schon von Dutzenden Plagiatsprüfern ebenso aufmerksam wie ergebnislos unter die Lupe genommen worden sein“, sagte sie. Die Vorwürfe seien also nicht haltbar. Sie wandte sich außerdem an die Social-Meida-Plattform X, ehemals Twitter. Dort nannte sie die Vorwürfe „abwegig“. ■