Nach Documenta- und Berlinale-Skandal

Knobloch fordert Entlassung von Claudia Roth

Nach Antisemitismus-Skandalen hat Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Bedenken gegen Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Teilen
Claudia Roth (Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien, am Eröffnungsabend der Berlinale.
Claudia Roth (Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien, am Eröffnungsabend der Berlinale.Monika Skolimowska/dpa

Angesichts der jüngsten Vorfälle fordert Knobloch eine ernsthafte Überprüfung seitens der Bundesregierung. Knobloch betont, dass sie mit der Situation äußerst unzufrieden sei und die antisemitischen Vorkommnisse einfach zu schwerwiegend gewesen seien. Das Gespräch mit Knobloch führte das Nachrichtenmagazin Focus. Claudia Roth hatte Applaus während der Abschlussfeier der Berlinale erhalten, nachdem sie Äußerungen unterstützt hatte, die Israel als Verursacher von „Genozid“ und „Apartheid“ darstellten.

Bereits Mitte 2022 gab es bei der internationalen Kunstschau Documenta in Kassel Kontroversen, als mehrere Kunstwerke der renommierten Ausstellung als antisemitisch kritisiert wurden und teilweise abgehängt werden mussten. Sowohl die Berlinale als auch die Documenta werden vom Bund mitfinanziert.

Knobloch warnt vor der AfD

In dem Gespräch mit dem Focus warnt Knobloch auch vor der AfD und erklärt, dass diese Partei ein Hauptgrund dafür sei, dass viele Juden Angst hätten. Sie beschreibt die aktuelle Situation in der Bundesrepublik als „so bedenklich wie nie zuvor“. Knobloch erinnert daran, dass es zwar nach 1945 einen starken Antisemitismus gab, aber die allgemeine Richtung positiv war.

Ihr Vater, der von den Nazis als Zwangsarbeiter missbraucht wurde, habe trotz allem fest an die demokratische Zukunft Deutschlands geglaubt. Heutzutage sei sie weniger optimistisch als ihr Vater, und sie stelle fest, dass viele ältere Menschen Angst hätten. ■