Nach Razzien

ISPK: Diese Terrorgruppe soll hinter Anschlagsplänen in Köln stehen

Der ISPK ist ein Ableger des IS und hat sich in Europa immer weiter ausgebreitet. Bereits zuvor gab es Festnahmen bei dessen Anhängern wegen Terrorverdacht.

Teilen
Für die Anschlagspläne auf den Kölner Dom soll die Terrorgruppe ISPK verantwortlich sein
Für die Anschlagspläne auf den Kölner Dom soll die Terrorgruppe ISPK verantwortlich seinSascha Thelen/dpa

Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa soll hinter den Anschlagsplänen auf den Kölner Dom die Terrorgruppe ISPK stecken. Sicherheitsbehörden hatten zuvor Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan der islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom erhalten.

Auch eine Kirche in Wien sei mögliches Ziel gewesen, hieß es am Samstag. Die Polizeien in Köln und in Wien hatten am Samstagabend mitgeteilt, dass sie wegen einer Gefahrenlage ihre Sicherheitsmaßnahmen erhöhen.

IS-Nachfolger will Macht in der Islamistenszene durch Terroranschlag

Der Islamische Staat Provinz Khorasan (ISPK) ist ein Überbleibsel von IS-Anhängern aus Afghanistan und anderen zentralasiatischen Ländern, wie der Terror-Experte Peter R. Neumann vom Londoner King's College auf der Kurznachrichtenplattform X (zuvor Twitter) erklärt. In Afghanistan und den Nachbarstaaten verüben die Terroristen immer wieder Angriffe.

„ISPK ist vermutlich der einzige IS-Ableger, der aktuell fähig wäre, im Westen einen großen, koordinierten Anschlag durchzuführen“, schreibt Neumann weiter. Die Terroranhänger zielen damit auf eine Vorherrschaft im islamistischen Lager ab. Die Terrorgruppe habe in den vergangenen Jahren zudem immer mehr Geld in Propaganda investiert.

Immer mehr Verdächtige bei Terrorrazzien gehören zu ISPK

Laut Neumann stünden mittlerweile immer mehr Festnahmen bei Terrorrazzien in Europa in Verbindung mit dem ISPK. So wurden beispielsweise im Juli 2023 sieben Terrorverdächtige in Nordrhein-Westfalen festgenommen. Allesamt waren Bürger zentralasiatischer Staaten. Ein Verdächtiger stammt aus Turkmenistan, einer aus Kirgistan und fünf aus Tadschikistan. Auch diesmal soll es sich bei den Verdächtigen wohl um Tadschiken handeln.

Laut „Bild“ soll es am Samstag bereits erste Festnahmen durch Spezialeinheiten in Wien und auch eine in Deutschland gegeben haben. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst im österreichischen Innenministerium wollte sich über mögliche Festnahmen nicht äußern. „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu aktuell laufenden Ermittlungen nicht äußern“, teilte ein Sprecher in Wien am späten Samstagabend auf Anfrage mit.