Nahost

Endlich! Hamas lässt deutsche Geiseln frei

Im Zuge des Waffenruheabkommens kamen nach mehr als 15 Monaten Geiselhaft die 29-jährige Deutsch-Israelin Arbel Yehud und Gadi Moses (80) frei!

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Die radikalislamische Hamas ließ  die deutsch-israelischen Geiseln Arbel Yehud (M.), Gadi Moses (r.) und sieben weitere Geiseln frei.
Die radikalislamische Hamas ließ die deutsch-israelischen Geiseln Arbel Yehud (M.), Gadi Moses (r.) und sieben weitere Geiseln frei.Eyad Baba/AFP

Endlich frei nach mehr als 15 Monaten Geiselhaft! Im Zuge des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas haben islamistische Kämpfer im Gazastreifen sieben weitere Geiseln freigelassen. Die zwei Israelis und fünf Ausländer seien an das Rote Kreuz übergeben worden, erklärte die israelische Armee am Donnerstagmittag. Am Morgen war bereits die israelische Soldatin Agam Berger nach mehr als 15 Monaten Geiselhaft freigelassen worden und nach Israel zurückgekehrt.

Chaotische Szenen bei der Freilassung

Die Islamisten haben nun auch die 29-jährige Deutsch-Israelin Arbel Yehud an das Rote Kreuz übergeben, danach auch den zweiten Deutsch-Israeli Gadi Moses (80), berichteten israelische Medien und der arabische Sender Al-Dschasira.

Bei der Übergabe der Soldatin Arbel Yehud (29) kam es zu chaotischen Szenen. Verängstigt geht sie durch eine laut schreiende Menschenmenge.
Bei der Übergabe der Soldatin Arbel Yehud (29) kam es zu chaotischen Szenen. Verängstigt geht sie durch eine laut schreiende Menschenmenge.Abdel Kareem Hana/AP

In einer Live-Fernsehübertragung waren vor der Übergabe chaotische Szenen zu sehen - im dichten Gedränge in Chan Junis war nicht klar zu erkennen, was um die weißen Fahrzeuge der Hilfsorganisation herum geschah.

Die Aufnahmen von Al-Dschasira zeigten, wie die Deutsch-Israelis Arbel Yehud (29) und Gadi Moses (80) durch eine große, dicht gedrängte und laut schreiende Menschenmenge laufen mussten. Vermummte und bewaffnete Islamisten begleiteten und beschützten sie. Ein Kämpfer hielt die Hand der verängstigt wirkenden Frau. Israelische Fernsehkommentatoren sprachen in Anlehnung an den Kreuzweg Jesu von einer „Via Dolorosa“.

Die Zeremonie fand neben dem zerstörten Haus des im Oktober getöteten Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar statt. Eine riesige jubelnde Menschenmenge drängte sich zwischen den Trümmern der Stadt um die bewaffneten und vermummten Islamisten und die Fahrzeuge mit den Geiseln.

Im Gegenzug 110 Häftlinge frei

Die freigelassenen Geiseln sollten zunächst in ein israelisches Militärlager am Rande des Gazastreifens und von dort aus in vier verschiedene Krankenhäuser in Israel gebracht werden. Auch der US-Sonderbotschafter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, wollte nach Medienberichten freigelassene Geiseln treffen. Im Gegenzug sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter auch mindestens 30 wegen Mordes Verurteilte sowie einige Frauen und Minderjährige.■