Fünfter Bahnstreik droht!

Deutsche Bahn: Tarifverhandlungen mit GDL erneut gescheitert

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer sind nach Angaben der Bahn erneut ergebnislos abgebrochen worden.

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Der letzte Bahnstreik hatte massive Auswirkungen auf den Zugverkehr.
Der letzte Bahnstreik hatte massive Auswirkungen auf den Zugverkehr.Christian Charisius/dpa/Archivbild

Die Gewerkschaft habe die Gespräche am Donnerstag abgebrochen, teilte die Bahn mit. Es drohen somit neue Streiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn.

„Trotz weitreichender Zugeständnisse der Deutschen Bahn (DB) und trotz des Einsatzes von zwei erfahrenen Moderatoren hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) die vertraulichen Tarifverhandlungen mit der Bahn heute frühzeitig platzen lassen“, teilte die Bahn mit. Gescheitert seien die Gespräche auch dieses Mal an der Kernforderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. Zudem will die Gewerkschaft unter ihrem Chef Claus Weselsky auch für Teile der Infrastruktur Tarifverträge aushandeln. Beide Punkte lehnt die Bahn bisher ab. Die GDL war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Tarifverhandlungen bei der Bahn hatten Anfang November begonnen. Schon nach der zweiten Gesprächsrunde erklärte Claus Weselsky die Verhandlungen für gescheitert und leitete eine Urabstimmung ein. Insgesamt viermal legte die GDL mit zwei Warnstreiks und zwei längeren Streiks weite Teile des Bahnverkehrs in Deutschland lahm. Fern-, Regional- und Güterverkehr standen über Tage still.

Letzter Bahnstreik war erst Ende Januar

Den jüngsten Arbeitskampf Ende Januar beendete die GDL vorzeitig und kehrte überraschend an den Verhandlungstisch zurück. Seither wurde hinter verschlossenen Türen miteinander gesprochen. An die Öffentlichkeit drang in dieser Zeit nichts, weder zum Gesprächsfortschritt noch zur Stimmung zwischen beiden Seiten. Verhandelt worden sei in Berlin. Die Verhandlungen seien vom früheren Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Daniel Günther, dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, moderiert worden, hieß es. „Die DB bewertet nun die aktuelle Situation und prüft die nächsten Schritte“, heißt es aus dem Bahnkonzern. ■

Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der GDL, während einer Streik-Kundgebung in Nürnberg.
Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der GDL, während einer Streik-Kundgebung in Nürnberg.Daniel Karmann/dpa