Ab 15. Dezember gilt der Winterfahrplan der Deutschen Bahn. Und das heißt für Bahnreisende: mehr Sprinter, mehr Verbindungen ins Ausland – aber auch höhere Ticketpreise und Baustellen. Hier ein Überblick:
Mehr Sprinter zwischen Berlin und Frankfurt
Auf besonders beliebten Verbindungen im Inland will die Bahn mehr Züge einsetzen. Sechs zusätzliche sogenannte Sprinter fahren ohne Zwischenhalt in rund vier Stunden von Berlin nach Frankfurt/Main. Die Sprinter sind, wenn pünktlich, rund 20 Minuten schneller auf der Verbindung unterwegs als die regulären Fernzüge. Ansonsten ändert sich im Inland vergleichsweise wenig. Unter anderem richtet die Bahn einen zusätzlichen Direktzug zwischen Berlin und Saarbrücken ein sowie ab Mitte März zwischen Rostock, Leipzig, Frankfurt und Stuttgart. Zwischen Bremen und Berlin soll ebenfalls ein zweiter täglicher Direktzug fahren. Außerdem bringt der neue Fahrplan eine neue ICE-Nachtverbindung zwischen Berlin und der Schweiz. Am Nachtzugangebot ändert sich nichts.
Mehr internationale Verbindungen
Paris, Venedig, Krakau, Amsterdam – Fahrgäste der Deutschen Bahn profitieren zum Fahrplanwechsel von neuen Verbindungen und einem dichteren Takt in europäische Metropolen. Insgesamt werden jetzt täglich mehr als 330 Fahrten von Deutschland in zwölf Nachbarländer gehen.
Zum Beispiel von Berlin nach Paris ohne Umsteigen in acht Stunden! Am 16. Dezember nimmt die neue ICE-Verbindung über Frankfurt Süd, Karlsruhe und Straßburg den Betrieb auf. Los geht es am Berliner Hauptbahnhof um 12.02 Uhr, die Ankunft soll acht Stunden später (19.55 Uhr) am Bahnhof Paris Est sein. Abfahrt in Paris ist planmäßig um 9.55 Uhr, um 17.56 Uhr sollen Reisende in der Bundeshauptstadt ankommen.

Zu den weiteren internationalen Verbindungen zählt, dass Amsterdam erstmals täglich ohne Umsteigen mit dem ICE von Stuttgart und München aus erreichbar ist. Zwischen Frankfurt und Brüssel gibt es von Mitte April bis Anfang November täglich eine neue Spätverbindung in beide Richtungen. Zwischen München und Zürich sind zwei weitere Züge unterwegs, ebenso auf der Strecke zwischen Berlin, Breslau und Krakau. Im Sommer sollen außerdem weitere Direktzüge von München über Verona nach Venedig beziehungsweise Bologna hinzukommen. Im Vergleich zu 2019 gebe es rund 25 Prozent mehr Verbindungen in Nachbarländer, teilte die Bahn mit.
Diese Tickets werden teurer
Wer künftig mit einem Flexpreis-Ticket unterwegs sein will, muss tiefer in die Tasche greifen als bisher. Nach Angaben der Bahn steigen die Preise durchschnittlich um 5,9 Prozent. Mit einem Flexpreis-Fahrschein können Kunden am Tag auf der jeweiligen Verbindung jeden beliebigen Fernzug nehmen, sind also flexibler. Die sogenannten Spar- und Supersparangebote bleiben unverändert. Die Einstiegspreise liegen weiter bei 17,99 Euro für die Superspar-Tickets sowie 21,99 Euro für die Spartickets.
Ein Plus von durchschnittlich 6,6 Prozent kündigte die Bahn für die Bahncard 100 an, mit der Reisende so oft wie sie möchten mit allen DB-Zügen fahren können. Die reguläre Bahncard 100 für die zweite Klasse liegt dann beispielsweise für ein Jahr bei 4.899 Euro, wer erste Klasse reisen will, muss 7.999 Euro zahlen.
Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin
Damit Züge endlich pünktlicher ankommen, will die Bahn auch im kommenden Jahr das veraltete und marode Schienennetz mit einer Generalsanierung wieder auf Vordermann bringen. Der erste Streckenabschnitt zwischen Frankfurt und Mannheim (Riedbahn) ist gerade fertig geworden. Im kommenden Jahr soll die deutlich komplexere Modernisierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin folgen. Die Bauarbeiten sollen im August beginnen und bis April 2026 andauern. Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin wird während dieser Zeit komplett gesperrt. Der Güter- und Personenverkehr wird weitläufig umgeleitet.
Ankunftspläne bleiben hängen
Verschwinden sie - oder doch nicht? Um die weißen Ankunftspläne in den Bahnhöfen der Deutschen Bahn gab es Ende November viel Wirbel. Erst kündigte der Konzern an, zum Fahrplanwechsel auf die Aushänge zu verzichten. Nur zwei Tage später machte die Bahn nach deutlicher Kritik unter anderem von Fahrgastvertretern einen Rückzieher. Die Ankunftspläne bleiben – zumindest vorerst.■