Meteorologen hatten auch im KURIER gewarnt. Die Befürchtungen wurden wahr. Ein eisiger Wintereinbruch hat am Samstag in Nordrhein-Westfalen für gefährliche Glätte, zahlreiche Unfälle und Chaos auf den Straßen gesorgt. Besonders betroffen waren der Raum Olpe, das Siegerland und der Märkische Kreis. Die Polizei rief dazu auf, das Auto stehenzulassen, wenn eine Fahrt nicht dringend notwendig ist.
„Katastrophale Lage“: Unfallserien auf glatten Straßen
Bereits in den frühen Morgenstunden ging es los: Spiegelglatte Straßen verwandelten viele Verkehrswege in gefährliche Rutschbahnen. Die Bilanz der Polizei Olpe beschreibt die Situation treffend: „Die Lage ist katastrophal.“ Auf den Autobahnen A4 und A45 sowie auf Land- und Nebenstraßen reihten sich Unfälle aneinander.
Auf der A45 bei Drolshagen kam es zu einer schweren Massenkarambolage: Sechs Fahrzeuge kollidierten auf glatter Fahrbahn, ein Wagen überschlug sich. Zwei Menschen wurden verletzt, ein Hund, der in einen der Unfälle verwickelt war, starb noch an der Unfallstelle. Die Autobahn musste stundenlang gesperrt werden, was für erhebliche Staus und Verzögerungen sorgte.
Selbst Winterdienstfahrzeuge blieben von den extremen Bedingungen nicht verschont. Auf der K18 bei Fahlenscheid rutschte ein Streufahrzeug in den Graben und musste freigeschleppt werden. Auch hier ging ein Auto von der Fahrbahn ab, zum Glück ohne Verletzte.
Streufahrzeuge stecken fest - Glatteis-Lage in Teilen NRWs "katastrophal" https://t.co/hAOREzQTYJ via @wdr
— Jörg (@jm3107) December 14, 2024
Polizei und Wetterexperten warnen: „Vorausschauend fahren!“
Die Polizei Dortmund appellierte eindringlich an die Autofahrer: „Bei diesem Wetter sollten Sie jederzeit mit Blitzeis rechnen und entsprechend vorsichtig fahren.“ Besonders auf Brücken, in schattigen Waldstücken oder auf nicht gestreuten Nebenstraßen können sich plötzlich glatte Stellen bilden.
Insgesamt registrierte die Polizei über ein Dutzend weitere Unfälle in Orten wie Wenden, Hünsborn und Römershagen – die meisten davon gingen glücklicherweise glimpflich aus.
Glätte zieht in den Süden – dann folgt die Milderung
Die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt: Laut Wetterexperten wird sich das Glatteis am Sonntag auf den Süden Deutschlands verlagern. Temperaturen zwischen 1 Grad und minus 4 Grad sowie Schneefälle könnten auch dort für gefährliche Bedingungen sorgen. Besonders in Bayern und Baden-Württemberg ist Vorsicht geboten.
Im Laufe des Sonntags ist laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net dann schon wieder Entwarnung zu erwarten. Dann steigen die Temperaturen deutlich an – mit Höchstwerten von bis zu 10 Grad.
Hoffnung auf weiße Weihnachten?
Auch wenn der Wintereinbruch nur ein kurzes Spektakel war, gibt es gute Nachrichten für alle, die von weißen Weihnachten träumen. Die aktuellen Wettermodelle zeigen eine steigende Chance auf Schnee an den Feiertagen. Bis dahin bleibt es jedoch spannend, denn das Wetter zeigt sich im Dezember weiterhin unberechenbar.