Foto vom Nato-Gipfel geht viral

Dieser Blick! Darum hasst Meloni jetzt Orbán

Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien, und Viktor Orbán, Ministerpräsident von Ungarn, sind keine Partner mehr. Ein Foto vom Nato-Gipfel zeigt es.

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Begeisterung sieht anders aus: Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien, und Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, treffen beim Nato-Gipfel aufeinander.
Begeisterung sieht anders aus: Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien, und Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, treffen beim Nato-Gipfel aufeinander.Kay Nietfeld/dpa

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es. Das trifft auch auf diesen Schnappschuss vom Nato-Gipfel in Brüssel zu. Giorgia Meloni verzieht darauf angeekelt das Gesicht, als sie Viktor Orban, den umstrittenen Ministerpräsidenten von Ungarn entdeckt.

Hintergrund: Ungarn hat wie geplant die Ratspräsidentschaft der EU übernommen. Orban unternimmt politische Alleingänge, reist zum russischen Präsident Wladimir Putin nach Moskau und zum amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump nach Florida. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, man nehme die „ungarische Alleingänge mit großer Verwunderung und Skepsis zur Kenntnis“.

Meloni hat mit ihrem früheren Verbündeten Orban vor allem deshalb gebrochen, weil dieser die EU-Hilfen für die Ukraine blockiert und den Aggressor Russland hofiert.

Orbans Fidesz-Partei wechselt im EU-Parlament die Fraktion

Und dann schließt sich Orbans Partei Fidesz auch noch im EU-Parlament zu einer neuen Rechts-Fraktion „Patrioten für Europa“ zusammen! Mit dabei ist jetzt auch die spanische Partei Vox. Das teilte die als rechtspopulistisch geltende Partei in Madrid und Brüssel mit. Mit dem Anschluss an das Bündnis aus Orbans Fidesz, der österreichischen FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl und der tschechischen ANO von Andrej Babis wolle man in der neuen Legislaturperiode „dem Konsens von Konservativen und Sozialisten entgegentreten, der Europa in den letzten Jahren so viel Schaden zugefügt hat“, hieß es.

Bisher hatte Vox im Europaparlament der Fraktion Europäische Konservative und Reformer (EKR) von Meloni angehört. Dazu hieß es nun, Meloni werde „weiterhin eine Partnerin, Freundin und Verbündete von Vox sein“. Man habe „eine sehr enge Beziehung“ zu Melonis Partei „Fratelli d'Italia“ und zum Beispiel auch zur polnischen PiS, betonte Vox-Chef Santiago Abascal im Interview mit der Zeitung La Gaceta.

Ziemlich beste Freunde werden Meloni und Orban wohl nicht mehr. Auch wenn Italiens Ministerpräsidentin ihre Gesichtszüge nach dem Foto schnell wieder im Griff hatte. ■