Trumps neue Geographie

Aus „Golf von Mexiko“ wird „Golf von Amerika“ – Google passt Karten an

In den USA soll der Golf von Mexiko künftig anders heißen. Nutzer von Googles bekanntem Kartendienst müssen sich auf eine entsprechende Änderung einstellen – nicht nur in den USA.

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Golf von Mexiko auf einem Satellitenfoto vom 5. Juli 2024 mit dem Hurrikan Beryl
Golf von Mexiko auf einem Satellitenfoto vom 5. Juli 2024 mit dem Hurrikan BerylNOAA via AP

Alles neu macht nicht nur der Mai. Auch der neue US-Präsident krempelt einiges um. Neuester Coup: Der Golf von Mexiko wird in den USA künftig zum „Golf von Amerika“, der Berg Dengali künftig – wie bereits früher – zum „Mount McKinley“ - zumindest in den USA selbst.

Die US-Regierung setzt das entsprechende Dekret von Präsident Donald Trump zur Namensänderung um. Die entsprechende Behörde arbeite laut Innenministerium an der Aktualisierung der offiziellen Bezeichnungen, die ab sofort für den Gebrauch auf US-Bundesebene gelten sollen.

Google hat schon reagiert und für seinen Kartendienst eine entsprechende Änderung angekündigt. „Wir haben eine langjährige Praxis, Namensänderungen zu übernehmen, wenn sie in offiziellen Regierungsquellen aktualisiert wurden“, teilte das Unternehmen auf der Plattform X mit. In den USA wäre dies der Fall, sobald sich Namen in der Datenbank „Geographic Names Information System“ ändern. Dann würde Google Maps in den USA schnell aktualisiert werden, um den „Golf von Amerika“ anzuzeigen, so Google.

Sollten sich Namen zwischen einzelnen Länder unterscheiden, sähen die Nutzer von Google Maps jeweils den offiziellen lokalen Namen, ergänzte das Unternehmen. „Im Rest der Welt sieht jeder beide Namen.“

Welche Bezeichnung wird sich durchsetzen?

Der Name „Golf von Mexiko“ für den Meerbusen an der Südküste der USA ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Ob die Anrainerstaaten die Änderung akzeptieren werden, ist ungewiss. Davon hängt dann wohl auch ab, welche Bezeichnung sich am Ende international durchsetzen wird.

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte bereits vor der Umsetzung des Dekrets gesagt, entscheidend sei, was auf dem Papier stehe und nicht Trumps Aussagen. So gelte etwa die Entscheidung, den Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ umzubenennen, laut dem entsprechenden Beschluss ausdrücklich nur für den Festlandsockel der USA.