Manche Gerüchte halten sich hartnäckig, vor allem wenn es um Weihnachten geht. Manches klingt einfach zu lustig – oder logisch –, dass man es gar nicht hinterfragen will. Wir gucken uns die verbreitetsten Mythen rund um das Weihnachtsfest mal genauer an.
1. Mythos um Weihnachten: Jesus wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember in Bethlehem geboren
Dass Jesus höchstwahrscheinlich nicht an Weihnachten geboren wurde, wissen inzwischen viele. In der Bibel haben wir kein Geburtsdatum des Sohns Gottes, unterschiedliche Rechnungen von Gläubigen und Akademikern kommen bei unterschiedlichen Tagen raus. Der Grund, dass wir heute am 24. bzw. 25. Dezember feiern, hat wohl eher damit zu tun, dass verschiedene heidnische Feste um die Wintersonnenwende am 21. Dezember Feste feiern und das Datum dadurch praktisch war.
Aber selbst der Geburtsort vom Sohn Gottes ist nicht gesichert. Im Alten Testament wurde zwar prophezeit, dass ein Heilsbringer dort geboren werden würde, Jesus von Nazaret wurde aber aller Wahrscheinlichkeit in Nazaret geboren.
2. Mythos um Weihnachten: Coca-Cola hat den Weihnachtsmann erfunden
Es ist eine Tatsache, die man häufig im Teenageralter erfährt und danach nicht mehr hinterfragt, weil es zu lustig ist, als dass es sich jemand ausgedacht haben könnte. Das mag zwar stimmen, aber die ganze Wahrheit ist es auch nicht. Der Weihnachtsmann entwickelte sich bekanntermaßen aus dem Nikolaus, auf niederländisch „Sinterklaas“. Holländische Einwanderer brachten die Figur damals mit nach Amerika, wo man aus dem Namen bald „Santa Claus“ machte.
Erfunden hat Coca-Cola den Weihnachtsmann also nicht, aber ganz falsch ist die Idee auch nicht. In ihrer Cola-Werbung von 1931 stellten sie den Weihnachtsmann nämlich zum ersten Mal als rundlichen Mann mit Zipfelmütze und rotem Mantel dar und prägten so das Bild, das wir heute von ihm haben.

3. Mythos um Weihnachten: Weihnachten war schon immer besinnlich
Man kann es sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen, aber tatsächlich war der 24. Dezember früher oft ein Anlass für rauschende Feste mit reichlich Alkohol. Wie an Karneval verkleideten sich die Menschen, um gesellschaftliche Rollen auf den Kopf zu stellen, und die Reichen mussten die Armen bedienen, wenn sie anklingelten. Das bunte Treiben ging Staat und Kirche damals zu weit, und man hat den Tag zu einem besinnlichen Tag erklärt, an dem man zu Hause bei der Familie bleibt.
4. Mythos um Weihnachten: Das Christkind bringt die Geschenke
Hier scheiden sich die Geister: Für manche ist es der Weihnachtsmann, der die Geschenke bringt, für andere das Christkind. Zur Reformationszeit war es noch der Nikolaus, bis Martin Luther auf der Bildfläche erschien. Die katholische Heiligenverehrung war ihm ein Dorn im Auge, also erklärte er das Christkind zum Geschenketräger. Ironischerweise ist es heute genau andersherum: In katholischen Gegenden wartet man eher auf das Christkind, in evangelischen auf den Weihnachtsmann.
5. Mythos um Weihnachten: Das typische Weihnachtsessen ist Gans
Das wirklich typische Weihnachtsessen gibt es eigentlich nicht. In Deutschland gehört die Gans zwar für viele dazu, in Österreich aber zum Beispiel ist man eher gebackenen Karpfen oder Nudelsuppe mit Würstchen. In Japan isst man sogar KFC, Kentucky Fried Chicken, wegen einer Marketingstrategie der Marke in den 70ern. ■