Zwischen Weihnachten und Silvester nehmen sich die meisten eine Auszeit, genießen ihren Urlaub, entspannen zu Hause und lassen den Stress der Feiertage hinter sich. Dennoch muss das Küchenchaos beseitigt werden, und die Waschmaschine wartet darauf, mit schmutzigen Tischdecken und nach Raclette riechenden Festtagskleidern gefüllt zu werden. Wer jedoch keine Lust hat und eine gute Ausrede sucht, könnte das Waschen einfach auf das nächste Jahr verschieben. Warum nicht?
Ein alter Aberglaube besagt, dass das Waschen von Wäsche zwischen den Jahren verboten ist, da sonst möglicherweise etwas Schlimmes geschehen könnte. KURIER erklärt, was es mit diesem Brauch zum Jahresende auf sich hat.
Aus diesem Grund soll man zwischen den Jahren keine Wäsche waschen
Dieser Brauch hat sich seit Jahrhunderten in den Köpfen der Menschen verankert: Zwischen den Jahren, also zwischen Weihnachten und Neujahr, ist das Waschen von Wäsche untersagt. Viele Familien halten sich auch heute noch an diese seltsame Regel und befürchten im Falle einer Nichteinhaltung das Schlimmste: den Tod eines geliebten Angehörigen.
Dabei geht es allerdings weniger um das Wäsche waschen selbert. Es geht vielmehr um die frisch gewaschene Wäsche, die danach auf eine Leine gehängt wird und möglicherweise im Wind weht. Besonders wichtig ist, dass es sich dabei nicht um weiße Tisch- und Bettwäsche handelt, da böse Geister sich in den großen Textilien verfangen und so ins neue Jahr mitgenommen werden könnten.

Eine alternative Deutung besagt, dass die weißen Tücher als Symbol für Leichentücher angesehen werden, was darauf hindeutet, dass im kommenden Jahr jemand sterben könnte. In anderen Regionen wird hingegen gesagt, dass die Wäsche den Tanz der Engel auf dem Dachboden stören würde.
Woher stammt der Aberglaube?
Was viele Menschen allerdings nicht wissen: Dieser Aberglaube hat seine Wurzeln in einem alten heidnischen Brauch. Die Grundlage für diese merkwürdigen Annahmen sind die sogenannten Raunächte, die zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar stattfinden – insgesamt zwölf Nächte, sechs vor und sechs nach dem Jahreswechsel. In dieser Zeit, so der Aberglaube, öffnet sich das Geisterreich, und die Geister können ihr Zuhause verlassen.
Eine weitere mystische Bedeutung der Raunächte liegt darin, dass sie sich hervorragend zum Wahrsagen eignen, da in dieser Zeit die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits verschwimmen. Diese Überzeugung ist auch der Ursprung der Tradition des Bleigießens an Silvester.
Eindeutige Beweise für diese Mythen existieren jedoch nicht. Das Wäschewaschen zwischen den Jahren führt meist nur zu einem unguten Gefühl. Laut dem Weser-Kurier bleiben daher in vielen Haushalten Nordbremens, einer Region, in der diese Tradition häufig noch gelebt wird, ab dem 25. Dezember alle Waschmaschinen aus. ■