Hätten Sie das gedacht?

Macht es eigentlich einen Unterschied, ob ich meine Wäsche bei 30 oder 40 Grad wasche?

Auf die Waschtemperatur zu achten, ist vor allem gut für Ihren Geldbeutel! Eine Waschmaschine benötigt im Durchschnitt für jede 10 Grad höhere Temperatur etwa doppelt so viel Energie.

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Normal verschmutzte Wäsche lässt sich auch mit geringen Temperaturen von 30 Grad reinigen – damit sinken die Stromkosten.
Normal verschmutzte Wäsche lässt sich auch mit geringen Temperaturen von 30 Grad reinigen – damit sinken die Stromkosten.Panthermedia/Imago

Sie legen die Wäsche in die Trommel der Waschmaschine und wollen gerade die Temperatur einstellen. Fragen Sie sich dabei auch immer: Macht es eigentlich einen Unterschied, ob ich die Wäsche bei 30, 40 oder 60 Grad wasche? Zumal einige Textilien sogar eine empfohlene Waschtemperatur auf dem Etikett stehen haben. Ist es notwendig, diese Vorgaben zu beachten? KURIER erklärt die wichtigsten Fragen dazu.

Strom lässt sich im Alltag durch zahlreiche kleine und einfache Maßnahmen sparen, insbesondere beim Wäschewaschen. Daher ist die Antwort auf die Frage klar: Auf die Waschtemperatur zu achten, ist vor allem gut für Ihren Geldbeutel! Eine Waschmaschine benötigt im Durchschnitt für jede 10 Grad höhere Temperatur etwa doppelt so viel Energie – das Waschen bei niedrigeren Temperaturen hilft also, erheblich Strom zu sparen!

Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, die meisten Waschladungen bei hohen Temperaturen zu reinigen. Moderne Waschmaschinen und heutige Waschmittel können normal verschmutzte Wäsche bereits bei 30 oder 40 Grad gründlich reinigen – das senkt die Betriebskosten. Wenn Sie die Waschtemperatur von 60 auf 40 Grad reduzieren, können Sie etwa 50 Prozent der Stromkosten einsparen; bei einer Senkung von 60 auf 30 Grad sind es sogar bis zu 67 Prozent.

Über drei Viertel des Energieverbrauchs einer Waschmaschine entfallen auf die Erwärmung des Wassers. Daher können Sie bis zu 17 Euro pro Jahr sparen, wenn Sie zwei Waschgänge pro Woche bei 30 Grad anstatt bei 60 Grad durchführen. Diese Berechnung stammt von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.

Was bedeuten 30 Grad für meine Wäsche?

Die Waschmittelindustrie ist inzwischen so weit, dass Wäsche sogar bei 20 Grad sauber werden kann. „Viele Waschmittel sind mittlerweile sehr kompakt und ergiebig“, sagt Indra Enterlein vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). „Das ist für die Umwelt gut. Doch häufig dosieren die Deutschen das Waschmittel dadurch über.“ Die Dosierung von Waschpulver hängt von der Wasserhärte, der Gerätegröße sowie dem Verschmutzungsgrad der Wäsche ab. Es lohnt sich bei den örtlichen Wasserwerken bezüglich der Wasserhärte nachzufragen. „Je weniger kalkhaltig das Wasser ist, umso weniger Waschmittel brauchen Sie.“

Auf die Waschtemperatur zu achten, lohnt sich vor allem für Ihren Geldbeutel! Für 10 Grad mehr benötigt eine Maschine nämlich im Durchschnitt doppelt so viel Energie.
Auf die Waschtemperatur zu achten, lohnt sich vor allem für Ihren Geldbeutel! Für 10 Grad mehr benötigt eine Maschine nämlich im Durchschnitt doppelt so viel Energie.Future Image/imago

Was sollte ich bei mehr als 30 Grad waschen?

Laut dem Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) sollten lediglich Spüllappen, Schwämme, Geschirrtücher und die Bettwäsche von Hausstaub-Allergikern bei 60 Grad gewaschen werden. Wenn jedoch im Haushalt ansteckende Erkrankungen vorliegen, bietet Kochwäsche die höchste Sicherheit. Empfindliche Stoffe wie Seide und Wolle, die durch hohe Temperaturen beschädigt werden können, sollten stattdessen mit einem Hygiene-Spüler gereinigt werden.

Wenn Ihre Waschmaschine „müffelt“, empfiehlt es sich, ein- bis zweimal im Monat das 60-Grad-Programm zu nutzen und ein Voll- oder Universalwaschmittel zu verwenden. Diese enthalten Bleichmittel, die Ablagerungen auflösen. Alternativ können Sie auch Fleckensalze mit Bleichmitteln auf Sauerstoffbasis zusätzlich zum Waschmittel einsetzen.

Wird meine Wäsche wirklich hygienisch sauber?

„Entscheidend dafür, wie sauber die Wäsche wird, ist der mechanische Effekt“, erklärt Prof. Iris F. Chaberny. Sie ist Direktorin des Instituts für Hygiene/Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Leipzig. Das heißt: Die Wäsche muss gut durchgespült werden, und das ist in modernen Waschmaschinen in der Regel der Fall.

Wenn Sie aber auf Nummer sicher gehen wollen, ist es ratsam, die Wäsche an der frischen Luft zu trocknen, anstatt den Trockner zu verwenden. Das spart nicht nur Strom, sondern ermöglicht auch, dass die UV-Strahlen der Sonne dazu beitragen, verschiedene Keime abzutöten. ■