Sie werden schnell lebensgefährlich

Vorsicht, gefährliche Mückenstiche! Wann sollte man zum Arzt?

Die Plagegeister sind aktuell wieder überall unterwegs. Eigentlich sind Mückenstiche ungefährlich – doch sie können auch ernsthafte Folgen für Betroffene haben.

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Eigentlich sind Mückenstiche ungefährlich - doch sie können auch Folgen haben. Wann sollte man mit einem Mückenstich zum Arzt?
Eigentlich sind Mückenstiche ungefährlich - doch sie können auch Folgen haben. Wann sollte man mit einem Mückenstich zum Arzt?Shotshop/imago

Es schwirrt und summt überall – willkommen in der Mücken-Saison! Die kleinen Plagegeister sind momentan in Massen unterwegs, die Kombination aus Hitze und Wärme hat vielerorts dafür gesorgt, dass die kleinen Tierchen schlüpften. Und so werden viele Menschen in Deutschland aktuell von roten, juckenden Quaddeln geplagt, die – zumindest gefühlt – viel heftiger ausfallen als in den vergangenen Jahren. Aber: Wann kann ein Mückenstich gefährlich werden, wann sollte man zum Arzt – und welche Gefahren birgt ein solcher Insekten-Piks?

Wann sollte man mit einem Mückenstich zum Arzt?

Mückenstiche sind nichts, womit man einen Arzt aufsuchen sollte, könnte man meinen – doch Beispiele zeigen, wie verheerend sich ein kleiner Insektenstich auswirken kann. So berichtete die „Bild“ kürzlich über einen Fußballer aus Hannover, der von einer Mücke am Bein gestochen wurde, daraufhin eine Blutvergiftung erlitt, beide Beine verlor. Er kämpfte sich zurück ins Leben. Das Beispiel zeigt: Selbst ein simpler Mückenstich kann schwere Folgen haben. Aber: Wann sollte man damit zum Arzt gehen – und welche Warnsignale muss man kennen?

Die meisten Mückenstiche lassen sich mit simplen Hausmitteln behandeln – oft reicht schon gutes Kühlen aus, damit sich der Stich innerhalb weniger Tage zurückbildet. In der Apotheke oder in der Drogerie gibt es zudem rezeptfreie Cremes und Salben, die den Juckreiz stillen und helfen können, dass der Stich schnell nicht mehr spürbar ist. Doch es gibt ein Warnsignal: „Weitet sich die rote Stelle jedoch trotz der Hausmittel gegen Mückenstiche aus oder wird der Stich heiß und fängt gar an zu pochen, sollte man so schnell wie möglich einen Arzt“, heißt es auf der Website der AOK. Die Gesundheits-Experten raten sogar, am Wochenende ein Krankenhaus aufzusuchen.

Normalerweise bilden sich nach einem Mückenstich rote, juckende Quaddeln. Doch nach einem Stich können auch andere Symptome auftreten.
Normalerweise bilden sich nach einem Mückenstich rote, juckende Quaddeln. Doch nach einem Stich können auch andere Symptome auftreten.Bihlmayerfotografie/imago

Der Grund: Solche Symptome können darauf hinweisen, dass über die Einstichstelle Bakterien in den Körper gelangt sind. Das beste Beispiel seien Fäkalbakterien – die kann eine Mücke, die zuvor etwa auf Hundekot gesessen hat, leicht mitbringen. Die Folgen können verheerend sein: Möglich ist eine Blutvergiftung, wenn solche Keime in den Blutkreislauf gelangen. Mit Hausmitteln kann und darf eine solche Infektion nicht mehr behandelt werden – hier helfen meist nur Antibiotika. Besonders gefährlich wird es, wenn zu den Symptomen an der Einstichstelle hohes Fieber kommt. In so einem Fall sollte der schnellste Weg ins Krankenhaus führen.

Mückenstiche: Diese Symptome sind ein Alarmzeichen

Michael Achenbach, Pressesprecher der Kinder- und Jugendärzte in Westfalen-Lippe, rät in der „Apotheken Umschau“ außerdem, genau zu beobachten, ob sich die Reaktion auf den Stich auf andere Regionen des Körpers ausweitet. „Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn die Reaktion über den Ort des Stiches hinausgeht. Wenn zum Beispiel nach einem Stich ins Bein ein Arm anschwillt“, sagt der Mediziner. Wenn sich eine Rötung und Schwellung extrem und über das normale Maß eines Mückenstichs hinaus ausbreitet, sei das ebenfalls ein Alarmzeichen.

Übrigens: Es gibt auch Menschen, die allergisch auf Mückenstiche reagieren. In einem solchen Fall kann der Stich der Mücke dazu führen, dass Quaddelbildung und Juckreiz stärker ausfallen, dass sich etwa auch an anderen Stellen des Körpers rote Flecken bilden. „Im schlimmsten Fall macht sich die Allergie durch Übelkeit, Schwindel, kalten Schweiß oder Herzrasen bemerkbar“, heißt es bei der AOK. Wer solche Symptome bisher nie hatte und zum ersten Mal so heftig auf einen Mückenstich reagiert, sollte laut der Krankenkasse ebenfalls zum Arzt gehen, um die Allergie abzuklären. ■