Am Mittwoch, den 2. Mai 2018, gegen 20 Uhr Ortszeit stürmten Bewaffnete das Rotkreuz-Gebäude in der somalischen Hauptstadt Mogadischu und verschleppten die deutsche Krankenschwester Sonja N.. Sie flüchteten durch den Hintereingang mit einem bereitstehenden Fahrzeug. Berichten zufolge half einer der Sicherheitsleute, die zum Schutz der Mitarbeiter vor Ort waren, den Entführern. Trotz einer groß angelegten Suchaktion konnte N. nicht gefunden werden. Jetzt - sieben Jahre später - gibt es ein Lebenszeichen von der mittlerweile 54-Jährigen.
Im Dezember 2024 berichtete die Bild-Zeitung, dass es dem Bundesnachrichtendienst nach zwei Jahren gelang, den Aufenthaltsort von N. festzustellen und eine Befreiungsaktion geplant wurde. Der damalige Bundesaußenminister Heiko Maas habe die Pläne aber gestoppt, da er befürchtete, „die Operation könnte in einem Blutbad und mit dem Tod der Geisel enden“.

Deutsche Krankenschwester vor sieben Jahren entführt
Nun ist ein etwa fünfeinhalbminütiges Video aufgetaucht, in dem Sonja N. die Bundesregierung und ihre Familie eindringlich bittet, sich mit aller Kraft für ihre Freilassung einzusetzen. In den Aufnahmen trägt sie Kleidung, die ihren gesamten Körper bis auf das Gesicht bedeckt. Aus Respekt vor N.s Familie rief das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Medienhäuser dazu auf, das Video nicht zu verbreiten.
Das Auswärtige Amt nahm zu den neuesten Entwicklungen im Fall N. keine Stellung. Eine Sprecherin betonte, dass die Bundesregierung grundsätzlich keine Entführungsfälle deutscher Staatsbürger im Ausland kommentiere.