Es ist unfassbar! Schon wieder hat ein Vater in der Sommer-Hitze sein kleines Kind im Auto vergessen und damit seinen Tod verschuldet. Nach den tragischen Fällen in Frankreich und Spanien, über die der KURIER jüngst berichtete, starb nun in Belgien ein 15 Monate altes Baby wegen der Gedankenlosigkeit seines Vaters. Alle drei Fälle ähneln sich.
Das Kind sei „ohne Einwirkung Dritter“ an Hyperthermie, also Überhitzung, gestorben, erklärte die Staatsanwaltschaft der rund 70 Kilometer südöstlich von Brüssel gelegenen Stadt Namur nach der Obduktion. Es sei eine Ermittlung wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet worden, um die Umstände des Vorfalls genau zu untersuchen. Ersten Erkenntnissen zufolge sei das Kind „aus Versehen“ im Fahrzeug gelassen worden.
Der Vater des Kleinkindes, so berichten es lokale Medien in Belgien, soll auf dem Weg zur Arbeit vergessen haben, das Kind im Kindergarten abzugeben. Das Baby soll dann mehrere Stunden im Auto auf dem Parkplatz des Arbeitsplatzes des Mannes gesessen haben. Am Donnerstagnachmittag vergangener Woche hatte es in Belgien bei sommerlichem Wetter Temperaturen um die 25 Grad Celsius gegeben. Genug, um das Auto innerhalb kurzer Zeit zu einem Glutofen zu machen.
Parallelen zu Hitze-Tod-Fällen in Frankreich und Spanien
Es ist bereits der dritte Fall in diesem Sommer, dass ein kleines Kind qualvoll stirbt, weil es von seinem Vater einfach vergessen wurde. Und es sind fast gleiche Geschichten. Im südfranzösischen Istres war Ende Juni ein Vater morgens zur Arbeit gefahren und statt in den Kindergarten, wo er seinen zweijährigen Sohn abgeben sollte.
Das Kind saß auf der Rückbank des auf einem Parkplatz abgestellten Autos. Bei 36 Grad Außentemperatur. Am Nachmittag hatte die besorgte Mutter bei dem Vater angerufen und nach dem Jungen gefragt. Weil er nicht in der Kita war. Als der Vater daraufhin sofort zum Auto rannte, war es zu spät. Der Zweijährige konnte nicht wiederbelebt werden.
In der spanischen Stadt Valls hätte Anfang Juli ein Vater seinen ebenfalls zweijährigen Jungen in die Kita bringen sollen. Es setzte den Jungen auf die Rückbank des Autos. Dann fuhr er los – nicht Richtung Kita, sondern zu seinem Arbeitsplatz. Wie er es sonst täglich machte. Am Nachmittag hörten Passanten Schreie des Kindes aus dem auf einem Parkplatz im Industriegebiet abgestellten und extrem aufgeheizten Auto. Doch da war es bereits zu spät für den Kleinen, der alarmierte Notarzt konnte ihn nicht mehr retten.
Experten warnen immer wieder davor, Kinder – und auch Tiere – bei warmen Wetter in Autos zurückzulassen. Auch wenn es nur für einen kurzen Moment sein soll. In der Mittagssonne kann sich ein Auto rasend schnell aufheizen, wie unter anderem der ADAC nachgewiesen hat. Demnach kann bereits nach einer halben Stunde die kritische Temperatur von bis zu 50 Grad im Fahrzeuginnern erreicht werden. Nach nur 90 Minuten in der Mittagssonne kann es im Innenraum sogar fast 60 Grad heiß werden.