Seltene Krankheit

Vampir-Frau Phoenix (32): Sie kann sterben, wenn sie Knoblauch isst!

Es klingt unglaublich, ist aber wahr: Die junge Frau leidet an einer Stoffwechselstörung, die die Würz-Knolle für sie zum Gift macht!

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Phoenix Nightingale darf keinen Knoblauch essen – sie leidet an der Vampirkrankheit, die würzigen Knollen können sie töten.
Phoenix Nightingale darf keinen Knoblauch essen – sie leidet an der Vampirkrankheit, die würzigen Knollen können sie töten.Jam Press/imago, imagebroker/imago

Für viele Hobbyköche kann gar nicht genug Knoblauch in ihrem Essen sein – die würzige Knolle bedeutet Hochgenuss! Nur: Können Sie sich vorstellen, dass Knoblauch auch tödlich sein kann? Das gibt’s doch nur in Vampir-Romanen, oder? Falsch gedacht! Die 32 Jahre alte Phoenix Nightingale aus Minnesota leidet an einer Erkrankung, die auch „Vampirkrankheit“ genannt wird. Sie verträgt keinen Knoblauch – und riskiert ihr Leben, wenn sie die weißen, würzigen Knollen zu sich nimmt. Wie schon Graf Dracula …

Phoenix (32) leidet an der Vampirkrankheit, darf keinen Knoblauch essen

Phoenix Nightingale leidet an der sogenannten akuten intermittierenden Porphyrie – das ist eine äußerst seltene Stoffwechselstörung. Diese Erkrankung löst Symptome wie starke Schmerzen, Migräne, Erbrechen und Verstopfung aus. Das Problem bei der 32-Jährigen: Getriggert wird ihre Erkrankung von Schwefel, der unter anderem in Knoblauch enthalten ist. Sollte sie zu viel davon zu sich nehmen, könnte das lauf einem Bericht der New York Post sogar zu einem Anfall führen, der für die junge Frau tödlich enden kann.

„Die Leute nennen es die Vampirkrankheit“, sagte Phoenix Nightingale gegenüber Jam Press. Die Symptome könnten, sagt sie, aus heiterem Himmel kommen – oder sich schon Wochen vor einem Anfall entwickeln. Schon in der Vergangenheit litt sie darunter: Tagelang hätten die Anfälle gedauert, manchmal habe sie sich 60-mal erbrechen müssen, dazu habe sie an Atembeschwerden gelitten. Auch bekam sie Schmerzen, die für die Mutter von zwei Kindern schlimmer waren als die bei der Geburt. Sie hätten sich nicht einmal mit starken Schmerzmitteln lindern lassen.

Immer wieder musste die 32-Jährige wegen ihrer schweren Anfälle ins Krankenhaus.
Immer wieder musste die 32-Jährige wegen ihrer schweren Anfälle ins Krankenhaus.Jam Press/imago

Rund 500 solcher Anfälle habe sie im Laufe ihres Lebens erlitten, verzweifelt nach dem Grund gesucht. Doch die Diagnose bekam Phoenix Nightingale erst im vergangenen Jahr. „Ich hatte einen Anfall, bei dem ich nicht ins Krankenhaus ging und der 40 Stunden anhielt. Ich musste mich ununterbrochen übergeben, verlor das Bewusstsein, schrie und weinte.“ Sie habe auf eigene Verantwortung und Kosten zahlreiche Tests durchführen müssen, weil die Ärzte sich nicht zu helfen wussten. Und auch mit Diagnose sei es schwierig, Hilfe zu finden. „Wenn ich einen Arzt aufsuche oder ins Krankenhaus gehe, müssen sie die Krankheit googeln“, sagt sie.

Inzwischen geht Phoenix Nightingale offen mit ihrer seltenen Krankheit um – und posierte sogar für solche Vampir-Fotos.
Inzwischen geht Phoenix Nightingale offen mit ihrer seltenen Krankheit um – und posierte sogar für solche Vampir-Fotos.Jam Press/imago

Vampirkrankheit: Seit der Diagnose hat die 32-Jährige keinen Knoblauch mehr gegessen

Die Konsequenz für die 32-Jährige: Sie muss genau darauf achten, was sie zu sich nimmt. „Ich achte sehr darauf, was ich meinem Körper zuführe. Ich meide viele Lebensmittel. Ich bleibe bei den Lebensmitteln, von denen ich weiß, dass sie unbedenklich sind“, sagt sie. „Ich kann nicht einmal die meisten Medikamente nehmen.“ Seit der Diagnose habe sie etwa keinen Knoblauch mehr gegessen. „Ich könnte nie Knoblauchbrot essen. Das könnte einen Anfall auslösen“, sagt sie.

Besonders schwierig seien die Einschränkungen übrigens, wenn sie beispielsweise mit Freunden ausgehen will. Denn während sie zu Hause noch genau auf die Zutaten achten kann, ist das in Restaurants schwierig. „Wenn ich zum Abendessen ausgehe, schaue ich mir die Speisekarte an und weine, weil ich nicht weiß, was ich essen kann“, sagt sie. Mit ihrer Geschichte will Phoenix Nightingale auch das öffentliche Bewusstsein für die Krankheit schärfen – und Menschen mit ähnlichen Problemen helfen. ■