Es begann mit einem Streit zweier Männer mitten auf dem Bahnhof in Verl. Der Streit war offenbar so laut, dass ein Unbeteiligter hören konnte, dass es bei der Auseinandersetzung um ein mögliches Tötungsdelikt ging. Der Zeuge alarmierte daraufhin die Polizei. Und die machte letztlich eine grausige Entdeckung: Teile eines Leichnams in einer Tiefkühltruhe!
Kurz nach 23 Uhr am Samstag (12. Oktober) ging die Meldung bei der Polizei Gütersloh (NRW) über den Streit und die Verdächtigen ein. Polizeibeamte nahmen daraufhin die beiden Männer fest, einen 40-Jährigen mit polnischer Staatsangehörigkeit und einen Deutschen, beide wohnhaft in der Kleinstadt Verl. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ordnete wenig später die Durchsuchung der Wohnung des 40-Jährigen in der Humboldtstraße an. Dort fanden die Polizisten in der Wohnung in der obersten Etage des Mehrfamilienhauses Teile eines Leichnams, gelagert in einer Tiefkühltruhe.

Der Verdächtige galt als ruhiger Nachbar
Der Anfangsverdacht eines Tötungsdelikts war damit gegeben, es wurde die Mordkommission „Humboldt“ eingerichtet, die umgehend die weiteren Ermittlungen aufnahm. Nach deren ersten Erkenntnissen erhärtete sich der Tatverdacht gegen den 40-jährigen Mann aus Verl. Ein dringender Tatverdacht der Beteiligung des zweiten Mannes an einem Tötungsdelikt liegt nicht vor, teilten die Behörden in Bielefeld mit . Der 33-Jährige wurde deshalb am Sonntag aus der kurzzeitigen Festnahme entlassen.
Nach der Obduktion am Montag scheint die Identität des Opfers geklärt. „Die Staatsanwaltschaft Bielefeld und die Mordkommission „Humboldt“ gehen derzeit davon aus, dass es sich bei dem Opfer um einen 62-jährigen Mann aus Verl handelt, der seit dem 19.11.2023 vermisst wurde“, teilten die Behörden mit. Er sei durch stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf zu Tode gekommen. In der Tiefkühltruhe lag der vollständige Körper des Opfers. Weiter hieß es: „Der Mann war dem Beschuldigten möglicherweise aus der dortigen Trinkerszene bekannt. Eine molekulargenetische Untersuchung zur genauen Identifikation wurde veranlasst.“
Der 40-jährige Pole wurde am Montagnachmittag dem zuständigen Haftrichter des Amtsgerichts Bielefeld vorgeführt. Es wurde ein Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Er war zuvor polizeilich nicht bekannt. Zum Tatvorwurf schwieg er.
Laut Bild-Zeitung arbeitet der Mann als Maurer, Nachbarn beschrieben ihn als ruhig und sagten, dass sie ihn selten gesehen hätten. Ein Nachbar erzählte dem Blatt, dass der 40-Jährige seit zwei Jahren in der Wohnung gelebt hätte, alleine. Demnach erledigte er in dem ruhigen Wohnviertel auch Maurerarbeiten. Eine Zeuge sagte der Bild, der Verdächtige hätte gut gearbeitet, sei aber auch aggressiv geworden, wenn er getrunken hätte. ■