Alles dreht sich derzeit bei den Olympischen Spielen um Rekorde: „Höher, schneller, weiter!“, lautet das Motto. Nichts gegen die Athleten, die nun um Gold, Silber und Bronze kämpfen. Aber viele menschliche Bestleistungen sind nichts im Vergleich zu den Fähigkeiten der heimischen Tiere. Welche Arten es sind? Die Deutsche Wildtier-Stiftung hat es uns verraten!


Sprint: Der Feldhase (Lepus europaeus) ist ein echter Spitzensportler auf dem Acker. Seine Hinterläufe sind extrem lang, deshalb hoppelt er. Das mag ungelenk aussehen, doch auf der Flucht erreichen Feldhasen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde. Der einstige mehrfache Sprint-Weltmeister und Olympiasieger Usain Bolt (Jamaika) ist dagegen eine „lahme Ente“, er bringt es „nur“ auf knapp 45 Kilometer pro Stunde.

Weitsprung: Der Name des Springfroschs (Rana dalmatina) verrät schon seine Lieblingsdisziplin. Dank seiner langen Beine kann er aus dem Stand bis zu zwei Meter weit springen – und das bei einer Körperlänge von gerade einmal sechs bis acht Zentimetern. Ein 1,80 Meter großer Weitspringer müsste 45 Meter fliegen, um dieselbe Leistung zu erbringen.

Schwimmen: Dank der Schwimmhäute zwischen den Zehen sowie seines perfekten Schwimmstils würde der Fischotter (Lutra lutra) selbst dem Weltmeister Pan Zhanle (China) davonziehen, der über 100 Meter Freistil immerhin eine Geschwindigkeit von knapp acht Stundenkilometern erreicht. Dabei braucht der Otter weder Schwimmbrille noch Badehose: Mit bis zu 80.000 Haaren pro Quadratzentimeter hat er das dichteste Fell aller heimischen Wildtiere – und damit den perfekten Schwimmanzug, der ihn elegant und nahezu lautlos durchs Wasser gleiten lässt. Dabei bleibt die Haut des Otters immer trocken und warm – sogar beim Tauchen.

Tierisches Olympia: Regenwurm ist stärker als man glaubt
Gewichtheben: Ausgerechnet der Tauwurm (Lumbricus terrestris) alias Regenwurm gehört zu den stärksten Tieren der Welt – jedenfalls was seine Muskelleistung in Relation zur Größe betrifft. Der kräftige Hautmuskelschlauch, der es dem Wurm ermöglicht, sich kriechend vorwärts zu bewegen, könnte ihn das 60-Fache seines Körpergewichts stemmen lassen. Zum Vergleich: Die olympischen Gewichtheber wuchten das Zwei- bis Dreifache ihres Eigengewichts in die Höhe.

Klettern: Während die Sportkletterer bei den olympischen Spielen höchstens 15 Meter erklimmen und dabei schon richtig ins Schwitzen geraten, ist die Gämse (Rupicapra rupicapra) von Natur aus für das mühelose Überwinden großer Höhenunterschiede ausgerüstet. Dank ihrer spreizbaren Hufe und hartgummiartigen Sohlen kann sie im felsigen Gelände bis zu zwei Meter hohe und sechs Meter weite Sprünge absolvieren und in abschüssigem Gelände bis zu 50 Stundenkilometer schnell sein. Selbst die Kitze können ihrer Mutter schon wenige Stunden nach der Geburt in schwieriges Gelände folgen. ■
