Es sollte ein unbeschwerter Sommerausritt werden, doch für die 14-jährige Jenny endete er im Tod. Auf einem Feldweg nahe Bubkevitz auf der idyllischen Insel Rügen verlor das junge Mädchen ihr Leben, als sie vom Pferd stürzte und von einem herannahenden Traktor überrollt wurde. Die Tragödie erschüttert die kleine Gemeinde zutiefst.
Die Unglücksstelle hat sich in einen Ort der Trauer verwandelt. Blumen, Kerzen und persönliche Gegenstände, die Jenny besonders liebte, erinnern an das viel zu kurze Leben des Mädchens. Ein Parfüm von Christina Aguilera, eine Dose Red Bull, ein weißes Shirt.
Das, was am Dienstagnachmittig hier passiert ist, können die Anwohner noch immer nicht fassen. Jenny war gemeinsam mit sieben anderen Reiterinnen im Alter von 14 bis 20 Jahren für einen unbeschwerten Ausritt unterwegs, als das Drama geschah.
Reiterin Jenny stürzt von Pferd, Traktor kann nicht mehr bremsen
Auf einem schmalen Feldweg begegnen sie dem Traktor eines jungen Landwirts (26). Die Mädchen lenken ihre Pferde auf den Grünstreifen, um dem schweren Fahrzeug Platz zu machen. Doch als der Traktor auf gleicher Höhe ist, passiert das Unvorstellbare: Jennys Pferd scheut plötzlich, das Mädchen stürzt zu Boden – und landet direkt vor den riesigen Rädern des Traktors. Der Fahrer kann nicht mehr bremsen. Der angehängte Grubber, mit dem der Landwirt zuvor Erde seiner Felder aufgelockert hatte, überrollte Jenny. Noch am Unfallort erliegt sie ihren schweren Verletzungen.
Auch am Tag danach sind Anwohner noch immer geschockt. „Er wollte den Hof seines Vaters übernehmen, aber nach dem, was passiert ist, weiß niemand, ob er jemals wieder in einen Traktor steigen wird“, erzählt eine Nachbarin über den Landwirt.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft nun den genauen Unfallhergang. Obwohl der Traktor-Fahrer weder Alkohol noch Drogen konsumiert hatte, wird gegen ihn wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.
Ausnahmezustand nach Reitunfall in Bubkevitz
Auch auf dem Reiterhof in Bubkevitz, der in der vorletzten Ferienwoche normalerweise voller Leben wäre, steht das Leben still. Die Anlage ist geschlossen, Ausritte und geplante Veranstaltungen wurden abgesagt. „Hier herrscht Ausnahmezustand“, so die Betreiberin des Reiterhofs.
In der Zwischenzeit haben Jennys Freunde eine Spendenkampagne auf der Plattform gofundme.com gestartet, um der trauernden Familie in dieser schweren Zeit zu helfen. „Jenny war eine leidenschaftliche Reiterin, eine wunderbare Freundin und ein geliebtes Mitglied unserer Gemeinschaft“, schreiben sie. „Wir möchten sicherstellen, dass Jenny einen unvergesslichen Abschied erhält und ihre Familie die Unterstützung bekommt, die sie so dringend benötigt.“ ■