Es ist ein Prozess, der nicht nur Frankreich, sondern die ganze Welt schockiert! Seit Wochen steht im französischen Avignon ein Mann vor Gericht, der seine Ehefrau über Jahre regelmäßig unter Drogen gesetzt, sie dann anderen Männern für Vergewaltigungen angeboten haben soll. Angeklagt ist Dominique Pelicot (71) – und mit ihm etliche Männer, die sich an der betäubten Frau vergingen, während der Ehemann selbst die Taten filmte. In dieser Woche werden nun die Aussagen mehrerer Täter erwartet – die ersten sind verstörend.
Angeklagter sagt aus: „Es war, als würde man mit einer Leiche schlafen“
Laut einem Bericht von tag24 sagte in dem Prozess bereits einer der Angeklagten vor Gericht aus. Er soll das Opfer Gisele Pelicot in der Nacht zum 7. Mai 2019 vergewaltigt haben – und ist einer von sieben Männern, die am Montag vor Gericht sprachen. Bei dem Mann handelt es sich um einen 70 Jahre alten Rentner namens Mohamed R., der vor Gericht bereits zugab, dass der Geschlechtsverkehr nicht einvernehmlich gewesen sei. „Es war, als würde man mit einer Leiche schlafen“, sagte er laut Bericht. Dem Gericht sollen 37 Minuten Aufnahmen der Tat als Beweis vorliegen, heißt es.
Viele der Vergewaltigungen wurden durch Dominique Pelicot, den Ehemann der betäubten Gisele (72), gefilmt. Dadurch flogen seine Taten überhaupt auf: In einem Supermarkt wurde der Senior dabei erwischt, wie er Frauen unter den Rock filmte. Als sich die Ermittler daraufhin seinen Computer vornahmen, entdeckten Sie die Videos, die auch die Taten an seiner eigenen Ehefrau zeigten, mit der er 50 Jahre lang verheiratet war.

Zehn Jahre lang soll der 71-Jährige seine Frau Gisele mithilfe von Schlaftabletten bewusstlos gemacht haben. Laut Berichten konnten sich fremde Männer über das Internet Termine für die Vergewaltigungen vereinbaren, mutmaßlich über ein Dating-Portal. Dann kam es zu den Besuchen im Haus des Ehepaares. Die Männer sollten sich bereits in der Küche ausziehen, durften vorher nicht geraucht haben und kein Parfum tragen. Besonders perfide: Dominique Pelicot soll sie dazu gezwungen haben, sich die Hände vorher mit heißem Wasser aufzuwärmen – mutmaßlich, weil er vermeiden wollte, dass seine Ehefrau durch die Berührungen wach wird.
Täter Mohamed R. sieht sich nicht als Vergewaltiger, beruft sich auf Deal mit Ehemann
Mohamed R. sieht sich laut Bericht trotz der abscheulichen Tat nicht als Vergewaltiger. Er soll sich vor Gericht auf eine Vereinbarung berufen haben, die er mit dem Ehemann über das Internet schloss. Der 70-Jährige, der nun vor Gericht aussagte, ist bei der französischen Justiz übrigens kein Unbekannter: Er saß bereits fünf Jahre in Haft, nachdem er 1999 wegen der Vergewaltigung seiner 14 Jahre alten Tochter verurteilt wurde. Er behauptete allerdings, ein Opfer der Justiz zu sein – und gab an, selbst „psychisch geschädigt“ zu sein.
Der Prozess dauert bereits seit sechs Wochen an – und geht weiter: Am Freitag sollen erneut sechs Angeklagte vor Gericht aussagen. Männer, die ebenfalls an den Vergewaltigungen beteiligt sein sollen, alle zwischen 36 und 54 Jahre alt. Zu der Gruppe soll unter anderem ein Klempner gehören, der auch Vater dreier Kinder ist, außerdem ein Lkw-Fahrer, ein verheirateter ehemaliger Soldat und ein Arbeitsloser, der in der Vergangenheit bereits wegen häuslicher Gewalt verurteilt wurde. Einer der Männer soll den Abend im Haus des Ehepaars bereits als „düster“ beschrieben haben. Beim Sex habe er gemerkt, dass sich die Frau bewegt – und daraufhin abgebrochen, berichtet die „Bild“. Er fühle sich von Dominique Pelicot betrogen, weil er kein Vergnügen gehabt habe. ■