Die Engländer tragen im Herbst einen recht kuriosen Wettkampf aus – die „World Conker Championships“. Eigentlich ein traditionelles Kinderspiel. Dabei geht es darum, den Gegner zu bezwingen, indem man dessen Kastanie kaputt schlägt. Die Teilnehmer haben eine an einer Schnur hängende Kastanie und versuchen damit, auf die Kastanie des Gegners einzuschlagen. Nun wird wegen Betrugs ermittelt. Der Gewinner soll eine Kastanie aus Stahl verwendet haben ...
Aufregung in Großbritannien: Ist der „Kastanien-König“ etwa ein Betrüger?
Die Vorwürfe gegen den 82-jährigen David Jakins wiegen schwer! Stahlschwer. Sie kommen vom unterlegenen Finalisten Alastair Johnson-Ferguson. Der 23-Jährige behauptet, Jakins habe statt einer echten Kastanie eine Nachbildung aus Stahl verwendet, wie der „Daily Telegraph“ berichtete. Demnach war die stählerne Kastanie braun lackiert und von einer echten Kastanie nicht zu unterscheiden. Er vermute Betrug und habe das den Organisatoren mitgeteilt, sagte Johnson-Ferguson der Zeitung.
Nun wird gegen den 82-jährigen Gewinner der Kastanien-Weltmeisterschaft in Großbritannien wegen Betrugsverdachts ermittelt. John Burkett vom Organisationskomitee der „World Conker Championships“ im mittelenglischen Southwick sagte am Dienstag, die Vorwürfe gegen David Jakins würden noch untersucht. Das Komitee werte „verschiedene Beweise“ wie etwa Videoaufnahmen aus, gehe jedoch derzeit nicht von einem Betrugsfall aus.

„World Conker Championships“: Kastanien-Wettbewerb sorgt für Diskussionen in Großbritannien
Der unterlegene Rivale hält dagegen: „Meine Kastanie hat sich mit einem Schlag aufgelöst, und das passiert sonst nie“, so der 23-jährige Alastair Johnson-Ferguson über das Finale gegen Jakins. David Jakins wiederum, der tatsächlich eine Kastanie aus Stahl in der Tasche hatte, sagte dem „Daily Telgraphh“, er habe die Stahlkastanie im Turnier nicht verwendet, sondern sie nur „aus Spaß“ dabei gehabt.
Der unter dem Spitznamen „King Conker“ bekannte Davin Jakins gewann das Turnier der Männer am Sonntag im 46. Anlauf – er nimmt schon seit 1977 an der Kastanien-WM teil. Der Betrugsverdacht gegen ihn wiegt umso schwerer, da er vor dem Wettbewerb damit beauftragt war, die Kastanien zu durchbohren und die Schnüre daran zu befestigen. Die Kastanien-WM fand vor rund 2000 Zuschauern statt, etwa 200 Teilnehmer traten gegeneinander an. Den kuriosen Wettbewerb gibt es sei 1965. ■