Sie sind so süß!

Auch ohne 460 Euro! Babys schauen: So läuft die Mini-Panda-Show im Zoo

Man muss nicht eine teure Extra-Tour buchen, um die tierischen Stars zu sehen. Ab dem 16. Oktober können Zoo-Besucher täglich eines der beiden Panda-Babys eine Stunde lang ohne Aufpreis bestaunen. Es lohnt sich.    

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Willkommen zur Mini-Panda-Show im Berliner Zoo: Hier zeigt sich eines der beiden Mädels, die Tierpfleger den Namen „die Kleine“ gaben. Bei der Show ist immer nur ein Jungtier zu sehen.
Willkommen zur Mini-Panda-Show im Berliner Zoo: Hier zeigt sich eines der beiden Mädels, die Tierpfleger den Namen „die Kleine“ gaben. Bei der Show ist immer nur ein Jungtier zu sehen.Ebrahim Noroozi/AP

Ehrlich, die Kleenen sind so süüüß! Und jetzt darf auch endlich jeder sie sehen. Denn ab 16. Oktober startet die tägliche Mini-Panda-Show im Berliner Zoo. Die beiden Mädels von Mama Meng Meng, die vor acht Wochen auf die Welt kamen. Um die wirklich knuffigen Zwillinge fast hautnah zu sehen, muss man auch keine 460 Euro zahlen! Was da abgeht. Der KURIER durfte mit anderen Journalisten schon vorab die Mini-Show in der Panda-Villa erleben – quasi als Generalprobe.

Hinter dickem Panzerglas ist in dem Innengehege von Panda-Mama Meng Meng die Bühne für ihre Süßen aufgebaut. Ein Bettchen aus Holz, das die Tierpfleger für die schwarzweißen Mini-Stars gezimmert haben. Sogar Namen gibt es schon für die Bärchen. „Die Pfleger nennen die Erstgeborene ‚die Große‘ und das Zwillingsschwesterchen ‚die Kleine‘“, sagt Panda-Kurator Dr. Florian Sicks.

Das Gedränge der Pressefotografen ist groß, als im Gehege das eine Panda-Baby im Berliner Zoo gezeigt wird. So ähnlich wird es aussehen, wenn ab dem 16. Oktober die Besucher kommen.
Das Gedränge der Pressefotografen ist groß, als im Gehege das eine Panda-Baby im Berliner Zoo gezeigt wird. So ähnlich wird es aussehen, wenn ab dem 16. Oktober die Besucher kommen.Bernd von Jutrczenka/dpa

Den ersten großen Auftritt der Panda-Babys hat aber „die Kleine“, die man an ihrem Knickschwänzchen erkennen soll. Eine Pflegerin, die wie eine Krankenschwester auf einer Intensivstation mit Schutzanzug, Haarhaube und Mundschutz gekleidet ist, trägt in einer Plastikkiste das Panda-Baby herein und bringt es zum Bettchen vor der Glasscheibe.

„Das Schwesterchen ist derweil in den hinteren Räumen, liegt bei Meng Meng, wird von ihr gesäugt und gekuschelt“, sagt Sicks. „Denn die Mutter kann sich nicht gleichzeitig um beide Jungtiere kümmern. Denn in der Natur ziehen Panda-Weibchen normalerweise ein Junges groß. Daher werden auch wir immer nur eines der Jungtiere den Besuchern für eine Stunde zeigen können.“

Eine Tierpflegerin legt ganz sanft das kleine Panda-Bärchen in sein Bettchen. 
Eine Tierpflegerin legt ganz sanft das kleine Panda-Bärchen in sein Bettchen. Tobias Schwarz/AFP

Mini-Panda-Show im Berliner Zoo: Nur ein Jungtier wird gezeigt

Als die Tierpflegerin die „Kleine“ hochhebt, um sie erst einmal zu wiegen, staunt man, wie groß und knuddelig die Panda-Mädels inzwischen Wochen geworden sind. Noch vor acht Wochen waren sie nicht größer und schwerer als eine 100 Gramm-Schokoladentafel, hatten noch kein Fell, waren taub und blind.

Nun bringt „die Kleine“ wie auch die „große“ Schwester satte 2,5 Kilo auf die Waage. Und mit ihren schwarzen Knopfaugen, die inzwischen sehen können, verzaubert sie sofort die Herzen der Menschen, die vor der Glasscheibe stehen, filmen, Fotos machen und ab und zu „wie süß“ sagen.

Denn das Panda-Bärchen ist auch wirklich mega-niedlich. So groß wie ein Kätzchen ist „die Kleine“, ihr schwarzweißes Fell ist so schön wuschelig. Man könnte meinen, sie eines der Panda-Stofftiere, die es in den Zoo-Shops zu kaufen gibt.

Doch dieses Bärchen ist echt, bewegt sich, hebt das Tätzchen, regelt sich dann in seinem Bettchen süß in den Schlaf hinein und beginnt zu träumen. Da ist auch Zoo-Direktor Dr. Andreas Knieriem entzückt. „Wer jetzt nicht schwach wird, dann weiß ich auch nicht weiter“, sagt er. „Das sind die süßesten kleinen Hopser, die man am liebsten nach Hause mitnehmen würde.“

Ein wenig wird sich gestreckt ...
Ein wenig wird sich gestreckt ...Ebrahim Noroozi/AP

Für Knieriem ist es ein großer Erfolg, die beiden Panda-Babys jetzt abwechselnd den Besucher zeigen zu können. „Bisher war es ausschließlich unserem Team vorbehalten, das Heranwachsen der kleinen Pandas zu beobachten. Die Öffentlichkeit bekam ja nur Fotos und Videos zu sehen“, sagt er. „Ich finde, die Panda-Zwillinge haben sich dank der guten Arbeit des Teams und der sehr guten Mutterliebe von Meng Meng so prächtig entwickelt, dass wir sie nun auch wenige Wochen nach der Geburt unseren Besuchern zeigen sollten.“

Zoo-Chef Andreas Knieriem: Darum gibt es die ´Panda-Baby-Extratour für 460 Euro

Und das geschieht nun ab 16. Oktober jeden Tag zwischen 13.30 Uhr und 14.30 Uhr. Warum bietet der Berliner Zoo da noch eine Extrashow zum Preis von 460 Euro für zwei Personen an, die da eine Sonderführung mit allem Drum und Dran bekommen?

„Wir haben festgestellt, es gibt weltweit Menschen, die mögen wirklich Pandas und sind dafür auch bereit, einen etwas höheren Preis zu bezahlen“, sagt Knieriem. „Sie kommen aus Amerika und Europa. Es gibt wirklich viele, viele Panda-Fans auf der Welt, die etwas Einzigartiges erleben wollen, wenn sie den Berliner Zoo besuchen.“

... dann kuschelt sich das Panda-Bärchen ein ... 
... dann kuschelt sich das Panda-Bärchen ein ... Bernd von Jutrczenka/dpa

Der Blick hinter den Panda-Kulissen zum Extra-Preis: Sie sind ausgebucht. „Die Einnahmen kommen dem Zoo zugute, refinanzieren die eine oder andere nötige Verbesserung. Wir müssen ja auch schauen, dass sich der Zoo weiter entwickelt.“ Und das kostet nun einmal viel Geld, wie das neue Affenhaus, für dessen Bau Spenden gesammelt werden. Denn viele vergessen: Der Berliner Zoo ist quasi ein Privatbetrieb, der keine Fördergelder wie der Tierpark bekommt.

Dennoch: Im Vordergrund steht für Knieriem, die Panda-Babys allen Zoo-Besuchern zu zeigen – und nicht nur mit einer Extra-Tour. Denn die tägliche Show begeistert garantiert jeden Panda-Fan, ohne dass er dafür 460 Euro ausgeben muss.

Mini-Panda-Show im Berliner Zoo: So fühlt sich ein Bärchen an

Und es gibt eine Sache, die bekommt man für kein Geld der Welt geboten. Denn auch auf der Extratour werden Besucher nicht erfahren, wie sich so ein süßes Panda-Baby anfühlt. Denn das Anfassen der Jungtiere nur einigen Tierpflegern vorbehalten – und der Zoo-Tierärztin Franziska Sutter.

... und träumt etwas Süßes.
... und träumt etwas Süßes.Veronika Hohenstein

Sie verrät: „Man würde denken, dass die Panda-Babys sehr, sehr weich sind. Aber das Fell ist in Wahrheit sehr fest. Es ist ein sehr dickes Fell, ein bisschen borstiger als man es sich vorstellen würde.“ Das Gefühl, einen kleinen Panda in der Hand halten zu dürfen, „ist unbeschreiblich“.

Unbeschreiblich schön wird auf jeden Fall die Mini-Panda-Show. Doch es gibt Regeln zu beachten. Das Fotografieren mit Blitzlicht (die Augen der Panda-Babys sind noch sehr empfindlich) oder das Klopfen an die Scheiben sowie lautes Rufen sind nicht gestattet. Dass diese Regeln eingehalten werden, dafür sorgt ein Tierpfleger und ein Security-Mitarbeiter vor Ort.

Und noch eines ist wichtig: Der Zoo erwartet einen großen Menschenandrang vor dem Panda-Garden. Die Besucher werden durch einen Extra-Parkour zu dem Jungtier geführt. Bis die Zwillinge zusammen mit ihrer Mutter Meng Meng den Panda Garden erobern, wird es noch eine Weile dauern. ■