Berlin hat die nächste Panda-Sensation: Im Zoo brachte Mutter Meng Meng Zwillingen zur Welt. Doch die Freude über die Jungtiere wäre ohne einen entscheidenden Schritt nicht möglich gewesen: Pit und Paule, die bisherigen Panda-Lieblinge, haben Platz für den neuen Nachwuchs gemacht. Doch wo stecken die beiden Panda-Brüder eigentlich jetzt, und wie geht es ihnen?
Die Antwort darauf kennt Florian Sicks, der Säugetierkurator des Berliner Zoos: Die Brüder sind in der „Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding“ in China untergebracht, erklärte er der „Berliner Morgenpost“ (Bezahlschranke). Diese renommierte Forschungseinrichtung in der Provinz Sichuan ist weltweit bekannt für ihre erfolgreichen Zuchtprogramme. Momentan gibt es keine Pläne, Pit und Paule von Chengdu aus an einen anderen Ort zu verlegen. Sicks weiß: Den Bären gehe es dort prächtig, sie genießen stets frischen Bambus direkt vor Ort.
Der Berliner Zoo erlebte vor fünf Jahren ein historisches Ereignis: Am 31. August 2019 wurden Pit und Paule als die ersten in Deutschland geborenen Pandas gefeiert. Ihr Leben in Berlin wurde genauestens dokumentiert – vom ersten Ultraschallbild bis zu den spielerischen Kämpfen im Gehege. Doch es war von Anfang an klar, dass ihr Aufenthalt in Berlin zeitlich begrenzt sein würde.
Pit und Paule sind echte Panda-Stars
Große Pandas sind immer nur Leihgaben aus China, auch für die Eltern der beiden, Meng Meng und Jiao Qing, zahlt der Zoo eine jährliche Leihgebühr an das Ursprungsland. Vertraglich ist festgelegt, dass jeder Nachwuchs Eigentum Chinas bleibt, auch wenn er die ersten zwei Jahre bei seiner Mutter in Berlin verbringt.

Schon nach ihrem zweiten Geburtstag stand die Frage im Raum: Wann kehren Pit und Paule nach China zurück? Dann kam Corona dazwischen und verzögerte ihre Reise. Eine echte Warteschlange von Panda-Jungtieren, die ebenfalls nach China zurückmussten, hatte sich gebildet. Erst nach ihrem vierten Geburtstag war klar, dass die Brüder Berlin endgültig verlassen würden.
In der Natur geraten männliche Pandas in diesem Alter übrigens aneinander, also war es an der Zeit, sie zu trennen, bevor sie geschlechtsreif werden. Ob sie sich in Chengdu mittlerweile prügeln, bleibt ein Geheimnis. Sicher ist aber: Die neuen Zwillinge, die bald geboren werden, bleiben in Berlin – zumindest für die nächsten zwei Jahre. ■