Zoo-Lieblinge abgereist

Berliner Panda-Brüder Pit und Paule unterwegs nach China

Sie werden zwei echte Berliner Bären bleiben aber für die Pandas Pit und Paule ging es am Samstagabend endgültig zurück nach China.

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Pit und Paule machten am Samstagabend endgültig winke, winke.
Pit und Paule machten am Samstagabend endgültig winke, winke.Paul Zinken/dpa

Sie sind zwei echte Berliner, aber ihre Zeit in ihrer Geburtsstadt lief am Samstag ab. Die beiden Berliner Pandabären Pit und Paule starteten mit einer Maschine der Air China Cargo zurück nach China.

Um 17.29 Uhr hob die Frachtmaschine des Typs Boeing 777-FFT mit der Flugnummer CAO8402 ins chinesische Chengdu ab und nahm die bärigen Publikumslieblinge mit. 

Geburt von Pit und Paule im Berliner Zoo war Sensation

Der Wegzug war schon länger vorgesehen, verzögerte sich aber durch die Pandemie. Die Bären sind wie auch ihre Eltern Eigentum Chinas. Ihr Geburt am 31. August 2019 im Berliner Zoo war eine kleine Sensation - schließlich gelten Pandas als Sex-Muffel.

Künftig erinnert nur noch eine Tafel an die beliebten Zwillingsbrüder. Zum Abschied enthüllten der chinesische Botschafter Wu Ken und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner am Freitag die Gedenktafel mit einem Foto der Brüder. Darauf steht: „Meng Yuan und Meng Xiang waren der erste Panda-Nachwuchs Deutschlands.“ Neben den Spitznamen Pit und Paule tragen die Pandas chinesische Namen, die „Ersehnter Traum“ und „Erfüllter Traum“ bedeuten.

Pit und Paule kommen in Forschungsstation

In China kommen die schwarz-weißen Bären in die Zucht- und Forschungsstation von Großen Pandas im chinesischen Chengdu. Dort kommen sie für mindestens 30 Tage in Quarantäne, wie die Kulturabteilung der Chinesischen Botschaft in Deutschland auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Danach würden die Tiere zu einem passenden Zeitpunkt dem Publikum präsentiert.

Berlin wird trotz des Auszugs von Pit und Paule nicht pandalos sein: Die Eltern Meng Meng und Jiao Qing bleiben. Nachwuchs sei wieder geplant, teilte die Einrichtung kürzlich mit. Die Panda-Mutter könne „rein theoretisch“ im Frühjahr 2024 wieder Empfängnisbereitschaft signalisieren. Wenn alles optimal laufe, könnte es im Berliner Zoo demnach im Sommer erneut Panda-Nachwuchs geben.

Deutschland profitiert weiter von chinesischer „Panda-Diplomatie“

Mit den Pandas hat Deutschland weiter Glück. Das ist nicht selbstverständlich, denn China überlässt die Bären aus eigener Zucht nur ausgewählten Ländern. „Panda-Diplomatie“ wird das auch genannt. Die Tiere und ihr Nachwuchs werden dabei nur verliehen. Kritiker sagen, dass China Pandabären als Belohnung für Länder einsetzt, mit denen es Handelsabkommen unterzeichnet oder an Staaten, mit denen es sich gut stellen möchte. Vergangenes Jahr etwa verschenkte das Land zwei Bären an Katar.

Die USA mussten zuletzt einen Rückschlag wegstecken: Der Zoo der Hauptstadt Washington musste sich im November von allen drei Pandas verabschieden, die zurück nach China beordert wurden. Auch in Großbritannien gibt es keine Pandas mehr. Die einzigen beiden Exemplare hatten Anfang Dezember nach zwölf Jahren im Zoo von Edinburgh ihre Heimreise nach China angetreten.

Wer über das Wohlergehen von Pit und Paule auf dem Laufenden bleiben will, muss laut Chinesischer Botschaft nicht in den Flieger nach Chengdu steigen: „Die Panda-Basis wird die Fangemeinde jedenfalls von Zeit zu Zeit mittels ihrer offiziellen Social-Media-Kanäle über alle Neuigkeiten der Zwillingsbrüder auf dem Laufenden halten“, hieß es.