Sie hängen in der Obst- und Gemüseabteilung der meisten Supermärkte – und waren bisher immer kostenlos zu haben: Knotenbeutel. Die dünnen Plastiktüten, in die man Paprikaschoten, Tomaten, Äpfel oder Pfirsiche packen kann, gehörten lange zum Service, produzieren aber natürlich auch viel Plastikabfall. Was viele nicht wissen: Beim Discounter Lidl kosten die Tüten jetzt Geld! In einer Facebook-Gruppe beschwerte sich ein Supermarktkunde darüber, trat eine ange Diskussion los. Und auch auf Tiktok ist die Beutel-Pauschale bereits angekommen …
Schock für Supermarktkunden: Plastikbeutel für Obst und Gemüse sind nicht mehr gratis
Wussten Sie, dass die kleinen Obst- und Gemüsebeutel aus dünnem Plastik beim Discounter Lidl neuerdings Geld kosten? In einer Facebook-Gruppe des Landkreis Sonnenberg in Thüringen stieß genau das jetzt einem Nutzer richtig sauer auf. Der Mann veröffentlichte bereits vor ein paar Tagen den Kassenbon seines Einkaufs bei Lidl, beschwerte sich über die neue Beutel-Pauschale. „Hallo liebe Gemeinde passt in Zukunft auf bei Lidl es ist mittlerweile richtig Abzocke“, schreibt er. Er moniert zuerst, dass Artikel kurz vor dem Ablaufdatum nicht mehr um 50 Prozent, sondern nur noch um 20 Prozent reduziert werden.
Und nicht nur das: „Seit heute wird man noch mal extra abgezockt. Gut, ich weiß, es ist nicht viel für den Plastikbeutel, wenn man Obst und Gemüse kaufen will. Bitte teilt den Artikel fleißig denn bei Rewe, Aldi und so bekommt er den Beutel nach wie vor umsonst.“ Tatsächlich ist auf seinem Kassenbon ein „O&G Beutel“ ausgepreist – für 1 Cent! Bisher waren die „Obst und Gemüse Beutel“ kostenlos, doch jetzt wird hier vom Discounter, der schon vor Jahren für sein wiederverwendbares Mehrwegnetz warb, eine Pauschale erhoben.

Was viele nicht wissen: Der Beutel-Cent ist nicht neu. Die Discounter-Kette Aldi verlangt schon seit 2019 einen Cent pro Tüte. Ende des vergangenen Jahres führte laut einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten auch Kaufland den Tütenpreis von einem Cent ein. „Wir wollen unsere Kunden damit für den Verbrauch von Einwegplastik sensibilisieren“, hieß es auf Nachfrage des Blattes. Laut Recherchen des Blattes wollen manche Ketten aber auch darauf verzichten, etwa Rewe und Penny. „Eine Bepreisung im Cent-Bereich hat nach unserer Auffassung keine Lenkungswirkung“, teilte ein Sprecher von Rewe mit.
Debatte um Knotenbeutel für Obst und Gemüse: Bei Lidl kosten sie jetzt 1 Cent!
Auf Facebook wird der Ärger um die Beutel eher belächelt – und es wird geschimpft. „Bei Kaufland auch ... und das ist auch richtig so“, schreibt ein Nutzer. „Und was ist daran Abzocke? Dann holen Sie sich gefälligst ein Netz, wenn Ihnen das nicht passt, die gibt es mittlerweile überall. Verstehe nicht, warum Sie sich da aufregen!“ In einem anderen Kommentar heißt es: „Die Beutel sind doch billig! Der ganze Einkauf hat sich fast verdreifacht, seit 2 Jahren.“ Für andere könnte der Preis noch höher ausfallen.
@der.filialleiter Ab sofort 1 Cent für die Palstiktüte ? Ist das fair ? Hier einmal alles was ihr dazu wissen müsst #lidl #plastik #tüte #aufklärung #fyp #wissenswert #füreuch ♬ Was Ist Das Denn - Singularity
Lidl-Mitarbeiter erklärt: DARUM müssen Knotenbeutel für Obst und Gemüse Geld kosten
„Eigentlich müssten die Beutel noch mehr kosten, sodass die Leute endlich mal schnallen, dass man diese Dinger, auf Kosten der Umwelt, nicht braucht“, schreibt ein Nutzer. Doch es gibt auch Kritik. „Wow, jetzt kostet schon die Plastiktüte Geld. Überlegt mal wie viel das in der Masse ausmacht, die zahlen keinen Cent pro Tüte“, schreibt ein Mann. „Sie zocken und solange ab, bis wir uns wehren.“
Auch auf Tiktok wurde der neue Beutelpreis bei Lidl bereits besprochen – ein Nutzer, der unter dem Namen „der.filialleiter“ Videos aus dem Alltag beim Discouter postet, äußerte sich dazu. „Ich als Lidl-Mitarbeiter finde es mehr als fair und gerechtfertigt. Ihr wollt nicht wissen, was die Leute alles mit den Knotenbeuteln machen“, sagt er. „Die Leute packen sich manchmal ihren 70-Euro-Einkauf in 20 Knotenbeutel.“ Für ihn sei der Schritt lange überfällig. „Macht euch keine Sorgen, niemand will sich an dem einen Cent irgendwie bereichern.“ Er erklärt auch, dass der Preis für den Beutel tatsächlich eine Neuheit ist – die Regel gilt seit dem 1. März. ■