Als sie im Krankenhaus starb, wog sie nur noch 23 Kilogramm. Die Autopsie ergab, dass Malinda Hoagland zu Hause die Hölle auf Erden erlebt hatte. Die US-amerikanische Staatsanwaltschaft will jetzt gegen die Peiniger der toten 12-Jährigen ein Exempel statuieren. Dem Vater Rendell Hoagland und dessen Lebensgefährtin Cindy Warren drohen bei einer Verurteilung wegen Mordes und Versklavung eines Kindes die Todesstrafe.
Traumatische Gewalt: 12-Jährige in den USA starb an Verletzungen
Hoagland hatte im Mai den 911-Notruf gewählt und behauptet, dass seine Tochter mit ihrem Fahrrad gegen einen Baum gerast und seither ohnmächtig war. Das Mädchen starb nur wenige Stunden nach der Einlieferung in die Notaufnahme. Der Gerichtsmediziner stellte als Todesursache extreme Unterernährung und schweres Multi-Trauma durch Gewalteinwirkung fest. Malinda hatte sechs gebrochene Knochen, 75 Prellungen, Dutzende blaue Flecken, Magengeschwüre, einen Leberschaden sowie offene Wundstellen am ganzen Körper.
Laut dem Staatsanwalt Christopher de Barrena-Sarobe im örtlichen TV-Sender WGAL ergaben die Ermittlungen, dass Malinda „systematisch“ auf grausame Weise körperlich misshandelt wurde. Die Täter lieferten sich selbst ans Messer. Denn laut Anklage fanden die Cops Videos auf den Handys vom Vater und der Stiefmutter. Security-Kameras im Haus hielten dazu fest, dass das Mädchen mit Handschellen an Möbel gefesselt und im Keller eingesperrt wurde. Text-Nachrichten zwischen Hoagland (52) und Warren (45) führen detailliert aus, für welche „Vergehen“ Malinda bestraft wurde – darunter für das Vergessen von Schulaufgaben oder Hauspflichten, für das „Stehlen“ von Nahrung sowie dafür, auf einem Zoom-Video mit ihrer Klasse nicht gelächelt zu haben. Dafür prasselten nicht nur Schläge auf Malinda, sie musste auch hungern und wurde gezwungen, stundenlang in ihrem geschwächten Zustand Sportübungen zu machen.

Tochter wurde abgeschottet, ging nicht mehr zur Schule
Hoagland hatte seine Tochter im Dezember 2023 nämlich aus der öffentlichen Schule herausgenommen und sie stattdessen für Online-Unterricht angemeldet – weil Lehrer wegen des alarmierenden körperlichen Zustands des Kindes das Jugendamt alarmiert hatten. Das wurde aber nicht tätig – obwohl Stiefmutter Warren wegen schweren Kindesmissbrauchs zwischen 2009 und 2014 im Gefängnis gesessen hatte. Sie hatte ihren Ex-Ehemann McKindley Warren Jr. gedeckt, der den Tod seiner zweijährigen Tochter herbeigeführt hatte.