Grimassen-Flusspferd

Sooo niedliche Fotos: „Fleischbällchen“ wird zum Weltstar!

Ein Zwergflusspferd-Mädchen sorgt für einen Besucheransturm im Zoo – und begeistert die Welt im Internet. Kein Wunder, sie ist wirklich zuckersüß!

Author - Michael Heun
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Die ganze Welt liebt das kleine Flusspferd.
Die ganze Welt liebt das kleine Flusspferd.Chaiwat Subprasom/Imago

Im Khao Kheow Open Zoo in Thailand sorgt ein kleiner Neuzugang für Furore: Das am 10. Juli 2024 geborene Zwergflusspferd namens Moo Deng, was übersetzt so viel wie „Schweinefleischbällchen“ bedeutet, hat die Herzen der Zoobesucher im Sturm erobert. Doch nicht nur vor Ort zieht der niedliche Nachwuchs alle Blicke auf sich – auch im Internet ist das Jungtier zum Star geworden.

Tausende Menschen weltweit liken und teilen die entzückenden Bilder und Videos, die Moo Deng beim Spielen am Wasserloch oder beim Dösen mit geschlossenen Augen zeigen.

Seit der Geburt von Moo Deng verzeichnet der Zoo in Chonburi, etwa 80 Kilometer von Bangkok entfernt, einen Besucheransturm. Täglich pilgern nun Tausende, um das kleine Zwergflusspferd zu sehen, was den Zoo ins Rampenlicht gerückt hat. Doch der Hype um den jungen Star bringt auch Herausforderungen mit sich. Immer wieder haben Zoobesucher versucht, das Jungtier auf sich aufmerksam zu machen, indem sie Gegenstände ins Gehege warfen – eine Gefahr für das Wohlbefinden von Moo Deng.

Moo Deng ist wegen seiner lustigen Grimassen zu einer Internet-Sensation geworden.
Moo Deng ist wegen seiner lustigen Grimassen zu einer Internet-Sensation geworden.Carola Frentzen/dpa

Maßnahmen zum Schutz des kleinen Stars

Um die Sicherheit des Tieres zu gewährleisten, hat der Zoo strenge Maßnahmen eingeführt. Sicherheitskameras überwachen nun das Gehege rund um die Uhr, und der Zugang der Besucher wurde stark eingeschränkt. Die Besucher dürfen den Bereich um das Gehege nur für eine begrenzte Zeit betreten, um Stress für das Tier zu vermeiden. Diese Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass der Trubel um das kleine Flusspferd nicht zu einer Belastung wird.

Doch nicht nur im Zoo sorgt Moo Deng für Aufsehen – auch auf Social Media begeistert das kleine Flusspferd Menschen auf der ganzen Welt. Tausende Likes und Kommentare unterstreichen die Beliebtheit des Jungtieres, das bereits jetzt eine globale Fangemeinde hat.

Moo Deng sooo müde!
Moo Deng sooo müde!Sakchai Lalit/AP

Tierschützer äußern Bedenken

Trotz aller Begeisterung gibt es auch kritische Stimmen. Tierschützer warnen davor, dass die enorme Aufmerksamkeit dem Wohl von Moo Deng schaden könnte. Der Zoo überträgt das Geschehen im Gehege des Flusspferds per Livestream rund um die Uhr, was bei manchen die Frage aufwirft, ob Unterhaltung hier über den Artenschutz gestellt wird. Zusätzlich werden Souvenirs von Moo Deng verkauft, was für manche den Eindruck erweckt, dass der Zoo eher kommerzielle Interessen verfolgt als den Schutz der gefährdeten Art.

Moo Deng protestiert gegen Mama.
Moo Deng protestiert gegen Mama.Lillian Suwanrumpha/AFP

Artenschutz im Fokus

Die Diskussion um den Hype verdeutlicht eine größere Problematik: Moo Deng gehört zur Art der Zwergflusspferde, die in Westafrika beheimatet und als gefährdet eingestuft sind. Der Lebensraum dieser Tiere schrumpft stetig durch Abholzung und Jagd. Laut der letzten Bestandsaufnahme der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gibt es weltweit weniger als 2500 erwachsene Zwergflusspferde in freier Wildbahn. In einigen Regionen wie Nigeria sind sie sogar bereits ausgestorben. Die Situation macht den Schutz dieser Art umso dringlicher.

Zwergflusspferde sind nachtaktive Tiere, die in bewaldeten Gebieten entlang von Flüssen leben. Sie ernähren sich hauptsächlich von Gräsern und Früchten und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem ihrer Heimat. Der Hype um Moo Deng könnte im besten Fall dazu beitragen, das Bewusstsein für den Schutz dieser gefährdeten Tiere zu schärfen und die Verantwortung des Menschen in den Vordergrund zu rücken.

Auch in Deutschland ein Flusspferd-Baby im Rampenlicht

Die Popularität von Moo Deng hat auch in Deutschland eine kleine Parallele: Im Hauptstadt-Zoo gibt es ebenfalls ein Baby-Zwergflusspferd, das die Herzen der Besucher erobert hat. Der kleine Toni ist der Nachwuchs der Zwergflusspferd-Familie in Berlin. Aktuell sucht der Zoo einen Tierpfleger, der Toni behutsam an das Wasser gewöhnt und ihn auf dem Weg ins Erwachsenenleben begleitet.

Ob Thailand oder Deutschland – das Interesse an den niedlichen Zwergflusspferden ist groß. Doch bei all der Begeisterung sollte stets im Blick bleiben, dass diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung dringend Schutz brauchen. Moo Deng und Toni erinnern daran, wie wichtig es ist, gefährdete Arten zu bewahren – nicht nur für heutige Zoobesucher, sondern auch für zukünftige Generationen. ■