Was treibt einen 15 Jahre alten Jugendlichen an, seine ganze Familie einfach auszulöschen? Es ist die Frage, die momentan auch viele Menschen im beschaulichen Fall City befasst, einer Stadt, rund 50 Kilometer entfernt von der Großstadt Seattle. Anfang der Woche kam es hier zu einer schrecklichen Bluttat, die die ganze Welt erschüttert: Der 15-Jährige soll hier seine Eltern und seine Geschwister erschossen haben. Doch seine elf Jahre alte Schwester überlebte – weil sie sich tot stellte! In ihrer Aussage berichtete das Mädchen jetzt von der unfassbaren Tat.
Junge (15) tötet seine ganze Familie – er erschoss erst seine Eltern, dann seine Geschwister
Mark und Sarah Humiston lebten mit ihrer Familie Berichten zufolge ein Leben wie im Bilderbuch – gemeinsam mit ihren Kindern Katheryn (7), Joshua (9) und Benjamin (13). Zur Familie gehörte auch der 15-Jährige, dessen Vorname in den Berichten vieler Zeitungen verschwiegen wird. Am Montag kam es zu der schrecklichen Tat: Der Verdächtige selbst soll kurz vor 5 Uhr am Morgen den Notruf gewählt haben – und angegeben haben, sein 13 Jahre alter Bruder habe die ganze Familie getötet und dann sich selbst erschossen.
Doch dann ging ein zweiter Notruf ein – er kam von einem Nachbarn, beidem sich die 11 Jahre alte Schwester in Sicherheit gebracht hatte. Aus Angst, ihr 15 Jahre alter Bruder könnte sie finden. Die Untersuchungen vor Ort ergaben später schnell, dass der 13-Jährige sich nicht selbst erschoss, sondern von einer anderen Person getötet wurde. Der Grund: Die Schusswunde musste ihm aus einer Entfernung von mehr als zwei Metern zugefügt worden sein.
Was genau passierte an jenem Morgen im Haus der Familie in Fall City?
Was genau passierte an jenem Morgen im Haus der Familie? Das beschrieb die 11-jährige Tochter der Familie in ihrer Aussage. Am frühen Montagmorgen sei sie durch ohrenbetäubend laute Schüsse aufgewacht. Ihre kleine Schwester, mit der sie sich ein Zimmer teilte, sei daraufhin aufgestanden, in den Flur gegangen – und direkt erschossen worden. Der 15-Jährige habe daraufhin das Schlafzimmer gestürmt, auf seine 11-jährige Schwester geschossen, sie mehrfach verletzt. Dann habe er das Zimmer verlassen. Sie war allerdings nicht tot, sondern schleppte sich in den Flur, um nach ihrer jüngeren Schwester zu schauen.

Dann kehrte der 15-Jährige zurück – die 11-Jährige berichtete, dass sie sich tot stellte. Sie habe ihre Augen geschlossen und den Atem angehalten. Als ihr Bruder erneut verschwand, habe sie die Gelegenheit genutzt, um zu entkommen. Zuerst fand sie ihren erschossenen Bruder und ihren Vater, ebenfalls tot. Dann sei sie durch ein Schlafzimmerfenster geklettert, habe sich zum Haus der Nachbarn gerettet, von wo aus die Polizei alarmiert wurde. Nach dem Eintreffen der Beamten wurde das Mädchen in ein Krankenhaus gebracht. Ihr 15 Jahre alter Bruder soll nun wegen fünffachen Mordes belangt werden – und wegen versuchten Mordes an seiner Schwester. Er habe seine Familie „systematisch ermordet“, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft.
Täter soll laut seiner Schwester „eine Menge Ärger“ gehabt haben
Was genau ihn antrieb, ist unklar. Die Aussage der Schwester gibt aber zumindest Indizien darauf, was ihn zum kaltblütigen Killer machte. Er soll „eine Menge Ärger“ gehabt haben, unter anderem wegen seiner Leistungen in der Schule. Der junge Mann war zudem das einzige Kind der Familie, das den Zahlencode für den Waffenschrank des Vaters kannte – von hier holte er offenbar die silberne Pistole des Vaters, mit der er erst die Eltern und dann die Geschwister umbrachte. Die Ermittlungen laufen – die nächste Anhörung war für Freitag geplant. ■