Eine 21-jährige schwangere Frau aus Texas suchte nur wenige Tage vor der Geburt auf Facebook nach Adoptiveltern für ihr Kind. Sie postete dort in einer Gruppe für Adoptiveltern, dass sie ein gutes Zuhause für ihren noch ungeborenen Sohn möchte. Doch es ging ihr gar nicht nur um das Wohl des Kindes. Sie wollte Geld für das Baby – vom Meistbietenden. Jetzt sitzt sie hinter Gittern.
Die werdende Mutter Juniper Bryson bat im September, drei Tage vor der Geburt, eine entfernte Verwandte um Hilfe bei der Suche nach einem Zuhause für ihren ungeborenen Sohn. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor, wie US-Medien berichten. Die Verwandte schrieb dann einen Facebook-Post, in dem es hieß: „Sie braucht jemanden, der während der Wehen da ist und den kleinen Jungen nach Hause nimmt. Sie möchte nicht, dass er in eine Pflegefamilie kommt.“ Als Bryson ihr mitteilte, dass derjenige, der ihr Kind nehme, sie „entschädigen“ solle, sagte die Verwandte, das sei illegal. Das aber war der werdenden Mutter offenbar egal.
Wer nicht für das Kind zahlen wollte, wurde beschimpft
Auf den Facebook-Post meldeten sich mehrere Personen, die dem Kind ein Zuhause geben wollten. Ein gleichgeschlechtliches Paar war schon auf halbem Weg von Louisiana nach Houston. Da erhielten die beiden eine Nachricht von Bryson, in der sie um eine Überweisung von 150 Dollar bat. Als das Paar darüber am Telefon sprechen wollte, wurde es von der Schwangeren unflätig beschimpft. Auch andere am Baby Interessierte, die auf die Geldforderung kritisch reagierten, bügelte sie grob ab.
Wendy Williams, eine lizenzierte Pflegemutter, meldete sich ebenfalls auf den Facebook-Post, reiste sogar zur Geburt ins Krankenhaus. Sie unterzeichnete auch schon Adoptionsdokumente. Juniper Bryson Williams postet dann auf Facebook, dass sie ein Heim für das Baby gefunden habe, und markiert Wendy Williams bei Facebook. Die bekam daraufhin Hass-Kommentare. Wie sie es wagen könne, dieses Baby zu kaufen, wurde geschrieben. Als sie Bryson damit konfrontierte, warf diese sie aus dem Aufwachraum.
Baby positiv auf Drogen getestet
Nachdem Wendy Williams den Nachrichtenaustausch mit anderen Adoptionswilligen gesehen hatte, sei ihr klar geworden, dass sie Teil eines Preiskampfes war. Daraufhin rief sie das Jugendamt an, das die Polizei verständigte. Die sagte zu dem Fall: Während Juniper Bryson im Aufwachraum lag, „wartete sie auf den Meistbietenden im Tausch gegen ihren Sohn.“
Juniper Bryson wurde festgenommen, gegen sie lagen bereits zwei Haftbefehle vor, wie die New York Post schreibt. Im Krankenhaus wurde das Baby positiv auf Drogen getestet, die Mutter erklärte sich bereit, auf das Sorgerecht zu verzichten. Sie sitzt jetzt im Gefängnis von Harris County in Texas. Der kleine Junge wurde in die Obhut eines Bekannten der 21-Jährigen gegeben. ■