Hätten Sie es gewusst?

Schräger Begriff: Was bedeutet Kokolores – und woher kommt das Wort?

Es gibt Begriffe, die jeder kennt. Doch woher sie kommen, weiß kaum jemand. Kokolores ist ein tolles Beispiel - hier lesen Sie, wie der Begriff entstand.

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Woher kommt der Begriff Kokolores? Wir haben die Erklärung.
Woher kommt der Begriff Kokolores? Wir haben die Erklärung.Zoonar/imago

Es gibt Begriffe, die wohl jeder schon einmal gehört hat – aber so richtig erklären kann sie niemand. Und obwohl sie seit Jahren in unserem Sprachgebrauch vorkommen, können nur die wenigsten sagen, woher sie überhaupt kommen. Ein Beispiel gefällig? Kokolores! Die meisten haben sicher eine grobe Vorstellung, was Kokolores bedeutet und wann man dieses Wort einsetzt. Aber woher kommt es eigentlich? Wir verraten es ihnen!

Schräger Begriff erklärt: Was bedeutet Kokolores und woher kommt das Wort?

„Kokolores“ ist ein umgangssprachlicher Ausdruck im Deutschen, der Unsinn, Quatsch oder belangloses Gerede bezeichnet. Der Begriff wird oft verwendet, um Aussagen oder Verhaltensweisen als unbedeutend, lächerlich oder irreführend abzutun. Wenn jemand sagt, dass etwas „Kokolores“ ist, meint er damit, dass es keinen ernsthaften Wert hat und nicht ernst genommen werden sollte.

Die genaue Herkunft des Wortes „Kokolores“ ist nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass es sich um eine Verballhornung des französischen Wortes „coquecigrue“ handelt, das ebenfalls Unsinn oder Hirngespinst bedeutet. Im Laufe der Zeit hat sich „Kokolores“ im deutschen Sprachgebrauch etabliert und ist besonders im norddeutschen Raum verbreitet. Man könnte beispielsweise sagen: „Diese Behauptung ist doch reiner Kokolores!“ oder „Er redet ständig Kokolores, dem kann man nicht glauben.“ Der Begriff wird oft humorvoll oder abwertend genutzt.

Junge Menschen würden den Begriff Kokolores wohl am ehesten mit Bullshit übersetzen.
Junge Menschen würden den Begriff Kokolores wohl am ehesten mit Bullshit übersetzen.blickwinkel/imago

Andere Erklärungen gehen davon aus, dass Kokolores vom mittelniederdeutschen Begriff „gokeler“ abgeleitet wurde, einem Wort für Gaukler. Auch eine Berliner Herkunft wird dem Wort manchmal zugeschrieben: Es heißt, in Berlin wurde in den 1930er-Jahren verstärkt Kokain konsumiert, was bei den Verwendern oft zu einer „Logorrhö“ führte – sie redeten ohne Pause viel Unsinn. Aus beiden Wörtern wurde dann Kokolores.

Unnützes Wissen: Den Begriff Kokolores kennt man auch von Film-Sets!

„Kokolores“ spiegelt dabei aber auch die Lebendigkeit und Kreativität der deutschen Sprache wider. Es zeigt, wie regionale und historische Einflüsse in den Sprachgebrauch einfließen und sich Begriffe entwickeln, die spezifische Bedeutungen und Konnotationen tragen. Solche Wörter bereichern die Sprache und ermöglichen es, Nuancen in der Kommunikation auszudrücken, die mit neutraleren Begriffen schwer zu vermitteln wären. Und vielleicht sollten wir solche Begriffe, die oft etwas altertümlich daherkommen, auch etwas häufiger verwenden.

Übrigens: Abgesehen von Quatsch und Unsinn hat Kokolores noch eine ganz andere Bedeutung. So wird nämlich auch die sogenannte „Löchermaske“ bezeichnet, die beim Film verwendet wird. Dabei handelt es sich um ein dünnes, schwarzes Brett aus Kunststoff oder Holz, in das verschiedene Formen eingeschnitzt sind. Es wird vor einem Scheinwerfer montiert, der dann entsprechend der Formen im Brett Schatten wirft. So werden beispielsweise die Schatten von Laubbäumen erzeugt, ohne dass es am Filmset wirklich Bäume geben muss. ■