Im Hauptbahnhof

Messer-Angriff in Hamburg: Frau sticht um sich – 18 Verletzte!

Immer wieder Messer-Angriffe. Jetzt gab es in Hamburg viele Opfer. Eine Frau (39) wurde festgenommen. Sie soll als psychisch krank bekannt sein.

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Retter und Polizei am Einsatzort. Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen schwer verletzt worden.
Retter und Polizei am Einsatzort. Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen schwer verletzt worden.Steven Hutchings/dpa

Am Freitagabend hat sich im Hamburger Hauptbahnhof ein Messerangriff ereignet. Dabei wurden laut NDR 18 Personen verletzt, einige von ihnen schwer und lebensgefährlich. Eine tatverdächtige Frau (39) ließ sich nach der Attacke von einer sogenannten Quattro-Streife (Wachleute der Deutschen Bahn, der Hochbahn sowie Landes- und Bundespolizisten) widerstandslos festnehmen.

Die Hintergründe der Bluttat sind unklar. Videoaufnahmen vom Bahnhof sollen ausgewertet werden.

Die Frau ist nach „Bild“-Informationen als psychisch krank bekannt. Sie habe bereits Aufenthalte in der Psychiatrie gehabt, schrieb „Bild“ weiter. Darüber hinaus sei sie polizeibekannt. Daher geht die Polizei derzeit nicht von einem politischen Motiv aus. Dafür gebe es bislang keine Hinweise. „Vielmehr haben wir Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte“, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. Das Tatmesser sei sichergestellt worden. Die mutmaßliche Täterin soll Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Der Angriff ereignete sich laut Zeugen um kurz nach 18 Uhr am Bahnsteig 13/14. Der Zugverkehr wurde zeitweilig ausgesetzt. Erst war von acht Verletzten die Rede, später korrigierte die Polizei die Zahlen. Dann hieß es 17 Verletzte, später 18.

„Ich hatte zum Glück keine Kopfhörer drin, deswegen habe ich mitbekommen, wie alle angefangen haben zu schreien. Und dann sind alle weggerannt“, sagte eine Zeugin dem Hamburger Abendblatt.

Nach Informationen der Bild-Zeitung wurden einige der Verletzten in Zügen medizinisch versorgt. Die anderen kamen in umliegende Krankenhäuser.

Verletzte nach Messer-Angriff in Zügen behandelt

Der Außenbereich zwischen Hühnerposten und Steintor wurde von Sicherheitskräften weiträumig abgesperrt. Eigentlich dürfen Waffen im Hamburger Hauptbahnhof nicht mitgeführt werden. Der Hauptbahnhof wird täglich von mehr als 500.000 Menschen besucht.

Auf X teilte die Polizei mit, dass eine Einzeltäterin den Angriff verübt habe: „Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass sie allein gehandelt hat. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren.“ Laut Abendblatt soll die Täterin deutsche Staatsbürgerin sein.

Messer-Angriff in Hamburg: Die Schwerverletzten werden von Rettern versorgt.
Messer-Angriff in Hamburg: Die Schwerverletzten werden von Rettern versorgt.Rene Schröder/AFP

Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten.“ Für Angehörige ist unter der Rufnummer 040/428656789 ein Hinweistelefon eingerichtet worden.

Polizisten in Schutzanzügen laufen nach dem Messer-Angriff den Tatort im Hamburger Hauptbahnhof ab und sichern Spuren.
Polizisten in Schutzanzügen laufen nach dem Messer-Angriff den Tatort im Hamburger Hauptbahnhof ab und sichern Spuren.Jonas Walzberg/AFP

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) telefonierte am Freitagabend mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Er bot ihm die Unterstützung der Bundesregierung an. Auf X schrieb Merz: „Die Nachrichten aus Hamburg sind bestürzend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank geht an alle Einsatzkräfte vor Ort für ihre schnelle Hilfe.“

Nach der Messerattacke sind in der Nacht alle Gleise wieder für den Zugverkehr freigegeben worden. Die Spurensicherung sei abgeschlossen, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Empfohlen werde aber, alle Bahnverbindungen online zu überprüfen. Nach Angaben einer Bahnsprecherin könne nach derzeitigem Stand am Morgen „wieder alles pünktlich starten“. Vier Gleise waren nach der Messerattacke gesperrt gewesen.