Wer an Griechenland denkt, der hat sofort die berühmten Bauwerke der Antike im Sinn – etwa die weltberühmte Akropolis. Aber: Haben Sie schon einmal von den Propyläen gehört, einen anderen bekannten Bauwerk der Antike? Was viele nicht wissen: Dieses Meisterwerk der Antike war zugleich ein Vorbild für eine der berühmtesten deutschen Sehenswürdigkeiten. Hätten Sie es gewusst? Wir verraten, was die Propyläen in Athen sind – und für welches Bauwerk in Deutschland sie als Inspiration dienten. Hier können Sie was lernen!
Die Propyläen in Athen inspirierten die wichtigste Berliner Sehenswürdigkeit
Was sind die Propyläen überhaupt? Die Propyläen sind das monumentale Tor zur Akropolis in Athen, eines der beeindruckendsten Beispiele antiker griechischer Architektur. Sie dienen seit ihrer Errichtung im 5. Jahrhundert v. Chr. nicht nur als Eingangsbereich zu einem der bedeutendsten Heiligtümer der griechischen Welt, sondern auch als Symbol für den künstlerischen und kulturellen Höhepunkt Athens während des sogenannten Goldenen Zeitalters.
Die Propyläen wurden unter der Herrschaft von Perikles, einem der bedeutendsten Staatsmänner Athens, erbaut. Die Bauarbeiten begannen 437 vor Christus im Rahmen eines Bauprogramms, das die Akropolis zu einem spirituellen und kulturellen Zentrum umgestalten sollte. Zu diesem Programm gehörten auch der Parthenon, der Tempel der Athena Nike und das Erechtheion. Das Bauwerk wurde jedoch nie vollständig fertiggestellt, da der Peloponnesische Krieg ausbrach und die Ressourcen der Stadt anderweitig benötigt wurden. Dennoch hinterließ das, was vollendet wurde, einen bleibenden Eindruck von der Ingenieurskunst und dem ästhetischen Empfinden der Antike.

Die Propyläen bestehen aus einem zentralen Hauptgebäude mit zwei Flügeln. Das zentrale Gebäude besitzt eine monumentale Torhalle mit einer Breite von etwa 25 Metern und einer Tiefe von etwa 18 Metern. Der Haupteingang besteht aus fünf Durchgängen, wobei der mittlere, breitere Durchgang für Prozessionen vorgesehen war. Dies symbolisierte die religiöse Bedeutung der Akropolis als Ort der Verehrung der Göttin Athena, der Schutzpatronin Athens. Schon beim Blick auf das Bauwerk und diese Beschreibung dürfte auffallen, dass es eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Propyläen und einem sehr berühmten Bauwerk in Deutschland gibt. Kommen Sie darauf?

Am Brandenburger Tor wird der Architektur-Stil der Propyläen aufgegriffen
Gemeint ist natürlich das Brandenburger Tor – die Propyläen in Athen dienten als Inspiration für die wichtige Berliner Sehenswürdigkeit. Und: Die Attraktion am Pariser Platz in Berlin ist nicht der einzige Bau, der nach dem Vorbild der Propyläen entstand – so gibt es etwa auch in Bayern die Propyläen am Münchner Königsplatz. Im Gegensatz zu den Propyläen in Athen wird das Brandenburger Tor aber nicht dafür genutzt, die Götter anzubeten – stattdessen werden hier unter anderem Demonstrationen und Protest-Aktionen abgehalten und es dient als beliebtes Fotomotiv für Touristen.
Die Propyläen in Athen hingegen hatten eine praktische und symbolische Funktion. Sie dienten als feierlicher Eingang zur Akropolis und markierten den Übergang von der profanen Welt der Stadt zur heiligen Sphäre der Götter. Für Besucher der Antike war das Durchschreiten der Propyläen ein Moment der Ehrfurcht. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Propyläen mehrfach beschädigt und umgestaltet. Während der byzantinischen Zeit und der osmanischen Herrschaft wurden sie teilweise als Wohnraum und Verteidigungsanlage genutzt. 1687, während eines Angriffs der Venezianer, erlitt die Akropolis erhebliche Schäden durch Explosionen, die auch die Propyläen betrafen. Seit dem 19. Jahrhundert hat die griechische Regierung umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, um die Propyläen und andere Bauwerke der Akropolis zu bewahren. ■