Feuerhölle in Los Angeles

Nur seine Villa steht noch: Besitzer erklärt das „Wunder von Malibu“

Das dreistöckige Strandhaus von David Steiner blieb als einziges verschont, als die Flammen die ganze Gegend in eine Trümmerwüste verwandelten.

Teilen
Die Häuserreihe am Strand von Malibu ist bis auf ein Gebäude dem Erdboden gleich, Rauch steigt aus den Trümmern auf.
Die Häuserreihe am Strand von Malibu ist bis auf ein Gebäude dem Erdboden gleich, Rauch steigt aus den Trümmern auf.JOSH EDELSON/AFP

„Es ist ein Wunder – ein unfassbares Wunder.“ Durch Windböen bis zu 140 km/h geschah in Malibu das für viele Unvorstellbare: Die Feuerbrunst übersprang den vierspurigen Pacific Coast Highway und fackelte über mehrere Kilometer die Strandhäuser von Stars wie Paris Hilton oder Mel Gibson ab. Alle, bis auf das Heim von David Steiner (64). Dessen dreistöckiges Haus blieb als einziges unversehrt zwischen den abgebrannten Ruinen stehen. Wieso es wohl verschont wurde, darüber sprach der Anwalt jetzt mit der „New York Post“.

Haus war nur gegen Erdbeben geschützt

Steiner, der ursprünglich aus New Orleans stammt und zur Zeit des Feuers auf Reisen war, hatte sein 9 Millionen Dollar teures Domizil nach ganz speziellen Vorgaben bauen lassen: „Ich habe auf eine besonders stabile Konstruktion bestanden. Ehrlicherweise aber, um es erdbebensicher zu machen. Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass es einem Feuer widerstehen muss.“ Anstatt wie viele seiner Nachbarn aus Holz, wurde Steiners Villa aus Stein gebaut und innen mit Gips verputzt. Stahlträger gehen tief in den Sandboden, um selbst Monsterwellen standzuhalten. Wegen einer Versicherungsauflage ließ er das Dach mit einer feuersicheren Schicht versehen. Der 64-Jährige: „Meine Absicht war, dass mein Haus bei einem Erdbeben das letzte ist, was noch steht.“

Das weiße Haus von David Steiner ragt aus verkohlten Ruinen empor, es blieb nahezu unversehrt.
Das weiße Haus von David Steiner ragt aus verkohlten Ruinen empor, es blieb nahezu unversehrt.Mark J. Terrill/AP

Großes Mitleid mit den Nachbarn

Als er im Fernsehen die Bilder des Feuerinfernos sah, war Steiner sicher, dass sein Traumhaus ebenfalls den Flammen zum Opfer gefallen war: „Ich habe bereits meine Versicherungsunterlagen durchgeschaut und festgestellt, dass Brandschaden nur zu 50 Prozent ersetzt wird.“ Doch dann schickte ihm seine Frau am Mittwochmorgen eine Nachricht, die er mehrere Mal lesen musste, um sie zu glauben: „Sie schrieb ‚unser Haus ist überall in den Nachrichten zu sehen, weil es als einziges noch übrig ist‘. Sie hatte ein Video dazu geschickt, das mich in dieser schweren Zeit echt glücklich gemacht hat. Da stand wirklich mein Haus noch.“

Dennoch verflog sein Glücksgefühl über das „Haus-Wunder“ sehr schnell: „Alle meine Nachbarn haben alles verloren. So viele unersetzliche Erinnerungen und Andenken aus ihrem Leben. Mein Herz ist schwer und ich fühle unendliches Mitleid für alle, deren Heim von den Flammen zerstört wurde.“■