Alexander M. tötete eine Familie im Westerwald und flüchtete. Monatelang wurde nach dem 61-Jährigen gefahndet. Dann fand die Polizei seine Leiche. Warum erst so spät? Der Dreifach-Mörder starb wohl in einem Betonrohr.
Die grausame Bluttat war im April geschehen. In Weitefeld in Rheinland-Pfalz waren ein Ehepaar und dessen 16-jähriger Sohn getötet worden. Das Ehepaar verblutete nach Stich- und Schussverletzungen, der Jugendliche starb an einer Schussverletzung. Dringend tatverdächtig war Alexander M. aus einem Nachbarort. Vier Monate lang wurde nach ihm gesucht. Anfang August wurde eine Leiche auf einem Feld nahe Weitefeld entdeckt. Zwei Tage später identifizierte die Polizei den Mann als den Mörder der Familie.
Warum wurde die Leiche nicht früher gefunden, wo die Gegend bei einem Großeinsatz der Polizei und mit Leichensuchhunden durchkämmt worden war. Auch Hubschrauber waren im Einsatz. „Diese Fläche war zu diesem Zeitpunkt aufgrund seiner „sumpfigen“ Beschaffenheit nur schwer abzusuchen“, teilte die Polizei nun mit. „Nach den in den letzten Tagen gewonnenen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass die Leiche zu diesem Zeitpunkt noch nicht dort lag.“
Verletzt in einem Betonrohr an Bach versteckt
Wahrscheinlich ist folgende These: Alexander M. könnte sich nach dem Dreifach-Mord schwer verletzt in einem Betonrohr an einem Bach versteckt haben und dort gestoben sein. Ein Starkregen könnte seine Leiche im August herausgespült haben.
In den Wochen nach der Attacke hätten sich die Hinweise konkretisiert, dass sich der Täter bei der Tatausführung verletzt habe. Laut Polizei weisen die Ermittlungsergebnisse jetzt darauf hin, dass der Verdächtige auf der Flucht ein Betonrohr mit etwa 60 Zentimeter Durchmesser im Elbbach als „Unterschlupf- beziehungsweise Versteckmöglichkeit genutzt hat und in diesem Rohr zu Tode gekommen ist“.

Leiche wurde bei Starkregen aus dem Rohr gespült
Bei der Obduktion konnte aufgrund des „fortgeschrittenen Zersetzungsprozesses“ der Leiche keine genaue Todesursache festgestellt worden. Den bei der Tat erlittenen Verletzungen sei aber eine „nicht unwesentliche Bedeutung“ zuzumessen, hieß es. Die Leiche sei zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt bei größeren Wassermengen aus dem Rohr gespült und zum Auffindeort getrieben worden. „Hierzu könnte ein Starkregenereignis Anfang Juni beigetragen haben“, so die Polizei.