Der grausame Mord an der 17-jährigen Lisa aus Amsterdam schockt die Niederlande. Die Jugendliche war nach einer durchfeierten Nacht mit Freunden nachts mit dem Fahrrad auf dem Heimweg, als sie plötzlich von einem Mann verfolgt wird. Sie ruft die Polizei. Doch als die Beamten eintreffen, ist Lisa schon tot!
Lisa ruft verzweifelt die Polizei
Der brutale Mord an Lisa erschüttert das ganze Land: Es geschah am 20. August. Lisa hatte mit Freunden im Zentrum von Amsterdam gefeiert. Gegen 3:30 Uhr war sie mit ihrem Elektro-Fahrrad auf dem Weg nach Hause in den Ort Abcoude. Die Route kennt Lisa in- und auswendig, sie hat sie schon häufig benutzt. Plötzlich wird sie von einem Mann angegriffen, Lisa kann sich losreißen und flieht.
Kurz danach ruft sie den Polizeinotruf an und meldet, dass ihr ein Mann auf einem Fahrrad folgte. Die Polizei ortet ihr Handy, rückt gleich aus. Doch als die Beamten vor Ort sind, finden sie die Jugendliche in einem Graben neben dem Holterbergweg. Lisa ist brutal getötet worden. Ihre Leiche weist mehrere Stichwunden auf, unter anderem am Hals.
Hat der Täter zwei weitere Frauen überfallen?
Auf einer Pressekonferenz in Amsterdam gab der Generalstaatsanwalt René de Beukelaer bekannt, dass ein 22-jähriger Mann, der in einem Asylzentrum in Amsterdam lebt, festgenommen worden sei. Und es gibt offenbar noch mehr Opfer: Nur wenige Tage vor dem Mord an Lisa soll er am 15. August in Amsterdam eine Frau vergewaltigt haben. Sie war gegen 0:30 Uhr am Ufer der Amstel im Amsterdamer Viertel Weesperzijde entlang spaziert, als ein Mann sie packte, verprügelte und sexuell missbrauchte. Die Frau wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Der 22-Jährige wird außerdem mit einem weiteren Übergriff auf eine Frau am 10. August in Amsterdam in Verbindung gebracht. Nach Aussagen des Polizeichefs Peter Holla sei man zunächst von einem versuchten Raubüberfall ausgegangen, doch nun gehe die Polizei von einem sexuellen Motiv aus.
Mehr Sicherheit für Frauen gefordert
Der Mord an Lisa sei „entsetzlich und unverzeihlich“, sagte Bürgermeisterin von Amsterdam, Femke Halsema. Es würden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um niederländische Frauen vor Gewalt zu schützen. „Als Bürgermeisterin, aber auch als Frau und Mutter hat mich die vergangene Woche zutiefst erschüttert“, sagte sie. Halsema fügte hinzu, dass Frauen ihr Leben frei und ohne Angst leben können sollten. „Was selbstverständlich sein sollte – die Sicherheit von Frauen und Mädchen – ist nicht selbstverständlich. Das ist eine Schande für unsere Gesellschaft.“
Der Verdächtige wurde von einer Spezialeinheit der Polizei in einem Asylbewerberheim in Amsterdam festgenommen. Über die Nationalität des Verdächtigen wurden keine weiteren Einzelheiten bekannt gegeben, er hat keine Meldeadresse. Am Montag wird ihm vor Gericht eine Vorverhandlung mit den Hauptvorwürfen Mord und Vergewaltigung bevorstehen.